Pressemitteilung | Verband Wohneigentum e.V. (VWE)

Keine „Stadtflucht“ durch Förderung des selbstgenutzten Wohneigentums

(Bonn) - Immer wieder wird das Gerücht verbreitet, dass der Erwerb von Wohneigentum dazu führt, dass insbesondere junge Familien die städtischen Regionen verlassen um ins Umland zu ziehen. Dies unterstellte jüngst auch der Deutsche Mieterbund in einer Befragung der im Bundestag vertretenen Parteien. Darin heißt es unter anderem:

„Wie kann die von der derzeitigen Eigentumsförderung ausgehende Wirkung der Zersiedlung und der Stadtflucht erfolgreich eingedämmt werden?“.

Die in der Fragestellung enthaltene Behauptung wird von den Interviewten mit Sachkenntnis relativiert. So meint Bundeskanzler Gerhard Schröder u. a.: „... Die derzeitige Diskussion zur Bedeutung der Eigenheimzulage für die Stadt-Umland-Wanderung wird ebenso wie das Verhältnis der Förderung von Bestand und Neubau kontrovers diskutiert. Die Frage ist, ob der Einfluss der Wohneigentumsbildung auf die Stadt-Umland-Wanderung nicht häufig überschätzt wird. Neuere Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise die Randwanderung von Arbeitsstätten, wenig kinderfreundliche Wohnumfeldbedingungen in innerstädtischen Bereichen und der Bezug von Neubau-Mietwohnungen wesentliche Faktoren sind. ...“. Bayerns Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Dr. Edmund Stoiber: „... Möglichkeiten einer stadtnahen Baulandmobilisierung sollten stärker genutzt werden. Eine weitere Beschneidung der Eigentumsförderung kann nicht die Lösung sein. Dieses ist als Bundesinstrument kein Mittel, um regionale Probleme zu lösen, auch ist das Eigenheim die geeignetste Form der Familienwohnung. ...“.

Die „Initiative Wohneigentum“ widerlegt die immer wieder aufgestellte Behauptung von der Stadtflucht durch die Bildung von Wohneigentum mittels repräsentativer Daten.

Dieses branchenübergreifende Bündnis von 19 Verbänden der Bau-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft, der Baufinanzierer, der Familien sowie der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt kommt zu dem Ergebnis, dass die Abwanderung ins Umland nur bei einer Minderheit ins Wohneigentum führt. Die Wohneigentumsquote der Fortzügler steigt nach dem Umzug um maximal 35 Prozentpunkte an; meist erreicht der Anstieg nur 15 bis 25 Punkte. Die Mehrheit der Fortzügler wohnt auch im Umland zur Miete, aller-dings bei deutlich gesteigerten Wohnungsgrößen. Überdies verzeichnet die Untersuchung der „Initiative Wohneigentum“ einen seit mehreren Jahren andauernden Rückgang der „Stadtflucht“.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Siedlerbund e.V. - Gesamtverband für Haus- und Wohneigentum Neefestr. 2 a 53115 Bonn Telefon: 0228/6046820 Telefax: 0228/6046825

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