Pressemitteilung | BTE - Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Keine aktuelle Ware in FOCs anbieten / BTE-Appell an die Modelieferanten

(Köln) - In den letzten Jahren haben in Deutschland und im grenznahen Ausland etliche Factory Outlet Center (FOC) ihre Tore geöffnet. Bereits jetzt ziehen diese Millionen Schnäppchenjäger an. Die dort getätigten Umsätze fehlen dann dem Fachhandel.

Und diese Entwicklung wird sich wohl noch verschärfen. Sollten alle noch geplanten FOC-Standorte realisiert werden, wird praktisch jeder deutsche Textilhändler im Einzugsgebiet eines Fabrikverkaufszentrums liegen und von dessen Umsatzsog mehr oder weniger stark betroffen sein. Sehr kritisch ist zudem zu bewerten, dass die Verbreitung von FOCs die Bereitschaft der Kunden, reguläre zu Preise zu zahlen, weiter verringern wird.

Dennoch hat sich die Mehrheit des Handels notgedrungen mit der Existenz von FOCs abgefunden. Das betrifft vor allem solche (größeren) Modehäuser, die mit ihren Lieferanten die Rücknahme nicht abverkaufter Ware ausgehandelt haben. Schließlich muss man dem Industriepartner dann auch Möglichkeiten einräumen, die Restanten zu vermarkten. Unproblematisch für den Modehandel sind zudem jegliche Fabrikverkäufe, die sich auf fehlerhafte und entsprechend gekennzeichnete Ware beschränken.

Die Toleranz des Handels endet aber, wo sein laufendes Geschäft über Gebühr beeinträchtigt wird. Der BTE appelliert deshalb an alle Lieferanten mit Shops in FOCs:

- Es darf dort keine aktuelle Ware angeboten werden. Zwischen Auslieferung an die Handelspartner und dem Angebot in einem FOC sollten mindestens sechs Monate liegen.
- Die angebotenen Modelle dürfen grundsätzlich nur aus Warenrücknahmen stammen. Keinesfalls sollten die Lieferanten gezielt Ware für FOCs produzieren!

Hinzu kommt: Im (näheren) Einzugsgebiet eines FOCs wird das Vermarkten von Altware für den Fachhandel sehr schwierig. Den ansässigen Handelspartnern sollte daher angeboten werden, nicht verkaufte Ware am Saisonende zurückzunehmen. Tatsächlich haben in der Vergangenheit einige mittelständische Modehändler in einer solchen Situation entsprechende Abkommen vereinbaren können.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) Dr. Siegfried Jacobs, stellv. Hauptgeschäftsführer An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: (0221) 921509-0, Fax: (0221) 921509-10

(cl)

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