Pressemitteilung | Steuerberaterverband Berlin-Brandenburg - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe e.V.

Keine passenden Azubis? Lernen Sie Ihren Berufsnachwuchs beim Girls'Day kennen!

(Berlin) - Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gelten als grundsolide und zuverlässig, sind aber möglicherweise gerade deshalb beim Berufsnachwuchs nicht unbedingt erste Wahl. Umso wichtiger ist es, Jugendliche frühzeitig über die außerordentlichen Karrierechancen dieses Berufsbildes zu informieren. Eine gute Möglichkeit ist der "Zukunftstag", der seit 14 Jahren stattfindet, dieses Jahr am 23. April 2015. Ziel ist es, Mädchen ab Klassenstufe 5 an "Männerberufe" heranzuführen bzw. umgekehrt beim zeitgleich stattfindenden Boys'Day. Mit einem Anteil von 15 Prozent weiblicher Kollegen wird zumindest der Wirtschaftsprüferberuf noch immer meist von Männern ausgeübt. Bei Steuerberatern beträgt der Frauenanteil rund 35 Prozent, wohingegen bei Steuerfachangestellten die Frauen mit über 70 Prozent die Mehrheit stellen.

Wie es aussehen kann, einem oder mehreren Mädchen bzw. Jungen eine Orientierung für die Berufswahl zu geben, beschreibt Frau Fischer, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin aus Berlin, die mit ihrer Kanzlei seit mehr als 10 Jahren am Girls'Day teilnimmt: "Wir laden 15 Jugendliche der Klassenstufen 7 bis 10 in unsere Kanzlei ein und planen mit den jungen Leuten den Aufbau eines eigenen Unternehmens. Der Tag beginnt mit einer Kennenlernrunde. Daran nimmt auch eine unserer Auszubildenden teil, die von ihrem Arbeitsalltag berichtet und warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat. Die erste eigene Entscheidung der neuen "Berater" ist die Art des Startup. Im Lauf der Jahre haben wir schon Tankstellen, ein Fotostudio, einen Jeansshop oder ein Schülercafé gegründet. Nun sind die Schüler gefragt. Wir planen gemeinsam die möglichen Umsätze. Im zweiten Schritt fragen wir uns, welche Kosten auf das Unternehmen zukommen. Nach meinen Erfahrungen kommen die Schüler mit wenig Hilfe auf die relevanten Kostenarten, die realistische Höhe muss aber meist der "echte" Berater beisteuern.

Der "Businessplan" muss nicht unbedingt belastbar sein, es geht darum, dass die Schüler erkennen, welche Kosten anfallen werden und wie stark sie den Umsatz belasten. Nur wenigen ist zu Beginn klar, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist und dass große Wünsche den Gewinn belasten. Die Kosten für einige Investitionen lasse ich die Schüler übrigens selbst im Internet raussuchen, damit sie gleich sehen, dass Steuerberater und Wirtschaftsprüfer viel mit neuen Medien zu tun haben. Nach hitzigen Diskussionen über Anschaffungen, die Personalstärke oder andere Aufwendungen, stärken wir uns bei gelieferter Pizza und Pasta. Das kommt gut an und macht wenig Arbeit. Der Nachmittag ist dem Verteidigen des Businessplans vorbehalten. Zwei Kollegen spielen die kritischen Bankmitarbeiter, vor denen unser frisch gebackenes Beratungsteam das neue Konzept verteidigen muss. Hierfür bereiten sich die Schüler in Zweier-Teams auf ein oder zwei Kostenpositionen vor und müssen der "Bank" Rede und Antwort stehen. So lernen die Jugendlichen, einen eigenen Standpunkt zu vertreten."

Zum Aufwand erklärt Frau Fischer: "Selbstverständlich erfordert der Tag ein wenig Vorbereitung, so muss z. B. die Veranstaltung auf www.girls-day.de eingetragen werden. Die Anmeldungen der Schüler sind zu bearbeiten und Kanzlei und Mitarbeiter sind auf den Tag einzustimmen. Aber das Ergebnis lohnt den Aufwand und es macht sehr viel Spaß. Neugier und keine Angst vor falschen Fragen lassen die Jugendlichen geradezu aufblühen mit ihren Ideen und Vorschlägen. Und ich lerne immer wieder hoch interessierte Jugendliche kennen, die ernsthaftes Interesse an einer Ausbildung haben. Tun Sie es auch, es lohnt sich", lauten daher Fazit und Appell von Frau Fischer an ihre Berufskollegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Steuerberaterverband Berlin-Brandenburg - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe e.V. Pressestelle Littenstr. 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 27595980, Fax: (030) 27595988

(sy)

NEWS TEILEN: