Pressemitteilung | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)

Kinderohren vor Lärm schützen

(Köln) - Kinder machen gerne Krach. Aber ihre Ohren sind empfindlich, allzu viel Lärm kann ihnen schaden. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte anlässlich des 20. Tages gegen Lärm hin, dem International Noise Awareness Day am 26. April 2017.

Dr. Josef Kahl, Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): Ohren sind immer auf Empfang, man kann sie nicht wie Augen schließen. Sehr laute Geräusche können die Flimmerhärchen in den Ohren dauerhaft zerstören und zu Schwerhörigkeit führen. Bereits bei den Einschulungsuntersuchungen haben viele Kinder Hörschädigungen. Bei den Jugendlichen ist aufgrund von zu laut gestellten Playern und zu intensiver Beschallung in Clubs und Konzerten bereits jeder Vierte hörgeschädigt.

So schützen sie die Ohren Ihrer Kinder:

Kurzer Lärm ist besonders gefährlich für die Ohren. Machen sie Ihrem Kind klar, dass es nicht Spielzeugpistolen, Trillerpfeifen etc. in Ohrnähe anderer Kinder (bzw. neben den eigenen Ohren) aktivieren darf.

Spielzeughandys und anderes elektronisches Spielzeug, das laute Geräusche von sich gibt, gehören nicht ins Kinderzimmer.

Achten Sie beim Kauf von Knackfröschen, Trillerpfeifen, Quietscheenten & Co. darauf, ob sie als Spielzeug zugelassen sind. Handelt es sich nämlich nur um einen Scherzartikel, braucht dieser nicht die Geräuschnormen für Kinder (nicht lauter als 125 Dezibel im Abstand von 50 Zentimetern) einzuhalten.
Im Zweifelsfall hilft auch der Selbstversuch: Halten Sie sich das Spielzeug selbst direkt an das Ohr. Wenn es Ihnen zu laut ist, eignet es sich garantiert nicht für Ihr Kind! Weil Kinder ihr Spielzeug gerne direkt ans Ohr halten, kann selbst ein Spielzeug, das die Normen einhält, zu laut für Kinderohren sein.

Auch "leiser" Lärm schadet den Ohren: Dauerberieselung aus Radio und Fernseher führt zu Stress, stört den gesunden Schlaf und die Konzentration. Ausschalten hilft.

In der Kita: Achten Sie schon bei der Auswahl einer Betreuungseinrichtung auf die akustischen Bedingungen. Sind die Räume zum Beispiel sehr hallig, haben Kinder große Probleme mit dem Verstehen. Oft kommt es dann zu einer Lärmspirale: Die Erzieherinnen sprechen lauter, die Kinder verstehen schlecht und werden unruhiger, und die Erzieherinnen sprechen noch lauter - ein Teufelskreis.

Abends: Lassen sie Ihre Kinder nicht mit Märchen- oder Musikkassette einschlafen. Hören Sie sich mit Ihrem Kind bewusst Musik oder ein Hörspiel an und schalten Sie danach wieder aus. Noch besser: Selber vorlesen und erzählen.

So schützen Sie die Ohren Ihrer Teenies:

Bei Jugendlichen beliebt, aber schädlich für die Ohren: Musik bei den Hausaufgaben. Verhandeln Sie hier zumindest einen Kompromiss in Form von Lautstärkenbegrenzung.

Beim Kauf von Abspielgeräten achten Sie auf spezielle Lautstärkenbegrenzungssysteme.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) Dr. Hermann Josef Kahl, Pressesprecher Mielenforster Str. 2, 51069 Köln Telefon: (0221) 689090, Fax: (0221) 683204

(cl)

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