Pressemitteilung | (BDF) Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V.

Klimafreundlich mit Biokraftstoffen

(Berlin) - Zertifizierte Biokraftstoffe sind technisch unbedenklich einsetzbar und spielen eine Schlüsselrolle, damit die Luftfahrt ihre ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen kann. Die Industrie macht ihre Hausaufgaben und investiert in die Erprobung der alternativen Kraftstoffe. Trotzdem benötigt sie die Unterstützung der Politik, die über einen "Nationalen Entwicklungsplan Alternative Flugkraftstoffe" die Rohstoffversorgung sicherstellt, deutsche Standorte für Bioraffinerien auslotet und deren Finanzierung unterstützen sollte.

Die Luftfahrt hat sich zum Ziel gesetzt, ihre weltweiten Netto-CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2005 zu senken. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, sind alternative Kraftstoffe für den Luftverkehr ein entscheidender Baustein. Denn im Gegensatz zu anderen Verkehrsträgern sind im kommerziellen Luftverkehr Elektro- oder Wasserstoffantriebe auf absehbare Zeit nicht zu realisieren.
Biokraftstoffe sind auch deshalb vorteilhaft, weil sie in den aktuellen Flugzeugen der Airline-Flotten zum Einsatz kommen können. Als sogenannte Drop-In-Fuels können sie herkömmlichem Kerosin beigemischt werden, ohne dass dafür Umbauten am Flugzeug nötig sind. Sie können somit auch schnell zu einer Senkung der CO2-Emission beitragen - ein Austausch von Flugzeugen mit ihren relativ langen Nutzungsdauern ist nicht erforderlich.
Für die Herstellung von Biokraftstoffen können eine Vielzahl von Rohstoffen verwendet werden, von Energiepflanzen über Reststoffe wie Stroh bis hin zu Abfällen. Da die CO2-Emissionen, die beim Verbrennen des Biokraftstoffs ausgestoßen werden, bereits zuvor von den nachwachsenden Rohstoffen durch Photosynthese der Atmosphäre entzogen wurden, erzeugen alternative Kraftstoffe deutlich weniger CO2-Emissionen als fossiles Kerosin.

Biokraftstoffe sind daher auch unverzichtbar, um zentrale politische Ziele zu erreichen. So schreibt etwa die Bundesregierung in ihrer Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS) fest, dass die CO2-Emissionen des deutschen Transportsektors bis 2050 um 80 Prozent gegenüber 1990 sinken sollen. Mit großem Aufwand treibt die Luftfahrtbranche auch deshalb die Erforschung und Erprobung alternativer Kraftstoffe voran. Pionierarbeit leisten dabei insbesondere die Fluggesellschaften, Beispiel Lufthansa: Als erste Airline weltweit setzte die deutsche Airline Biokraftstoffe im Linienflugbetrieb ein.

Position des BDF

Zertifizierte Biokraftstoffe sind technisch unbedenklich einsetzbar und spielen eine Schlüsselrolle, damit die Luftfahrt ihre ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen kann. Die Industrie macht ihre Hausaufgaben und investiert in die Erprobung der alternativen Kraftstoffe. Trotzdem benötigt sie die Unter-stützung der Politik, die über einen "Nationalen Entwicklungsplan Alternative Flugkraftstoffe" die Rohstoffversorgung sicherstellt, deutsche Standorte für Bioraffinerien auslotet und deren Finanzierung unterstützen sollte.

Nachhaltigkeit ist Pflicht

Klar ist: Es kommen nur Biokraftstoffe in den Flugzeugtank, die nachhaltig hergestellt werden und nachweislich weniger CO2-Emissionen erzeugen als fossile Brennstoffe. Seit 2009 schreiben unter anderem der deutsche und der europäische Gesetzgeber strenge Nachhaltigkeitskriterien für die Produktion von Biokraftstoffen vor. So müssen Biokraftstoffe gemäß der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU ab 2017 eine um mindestens 50 Prozent bessere CO2-Bilanz vorweisen als fossile Kraftstoffe. Zudem dürfen die für den Bio-masseanbau verwendeten Flächen nicht in Konkurrenz zur Produktion von Nahrungsmitteln stehen.
Im Jahr 2011 haben sich in Berlin 25 Unternehmen und Organisationen aus der Luftverkehrswirtschaft und -industrie sowie aus Forschung und Entwicklung zur gemeinnützigen Organisation aireg e.V. zusammenge-schlossen. aireg hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz von alternativen Kraftstoffen im Luftverkehr zu fördern und deren nachhaltige Herstellung zu sichern. Bis 2025 soll ein Anteil von Biokraftstoffen am gesamten Tankbedarf des Luftverkehrs in Deutschland von 10 Prozent erreicht werden. Gründungsmit-glieder von aireg waren auch die deutschen Fluggesellschaften des BDF.

Quelle und Kontaktadresse:
BDF Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V. Pressestelle Georgenstr. 25, 10117 Berlin Telefon: (030) 70011850, Fax: (030) 700118520

(sy)

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