Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Köln: DJV verurteilt Desinformationspolitik

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat die Desinformationspolitik der Polizeibehörden zu den Silvester-Gewalttaten in Köln kritisiert. Als skandalös bezeichnete DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall das Verhalten des Kölner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers, der keine Journalistenfragen mehr zu den Vorgängen in Köln seit Silvester beantworten will. Albers begründete das damit, zuerst am kommenden Montag den Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags informieren zu wollen und bis dahin zu schweigen. Überall: "Die Öffentlichkeit hat ein Anrecht auf umfassende Information." Er warf dem Polizeipräsidenten vor, den Journalisten bisher falsche oder unvollständige Informationen geliefert zu haben. "Das ist nicht hinnehmbar."

Der DJV-Vorsitzende bezog in seine Kritik an der Desinformationspolitik die Bundespolizei und den verantwortlichen Innenminister Thomas de Maizière mit ein: "Auch von dieser Seite werden die Kolleginnen und Kollegen mit Informationshäppchen abgespeist. So geht das nicht: Alle Fakten gehören auf den Tisch, und zwar so schnell wie möglich."

Sollte sich herausstellen, dass die mutmaßlichen Gewalttäter von Köln überwiegend in Deutschland lebende Ausländer waren, hätten Polizeibehörden nicht das Recht, diese Information für sich zu behalten. Überall: "Es wäre dann die Aufgabe der Journalisten, damit verantwortlich umzugehen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV), Bundesgeschäftsstelle Hendrik Zörner, Pressesprecher Charlottenstr. 17, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

(cl)

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