Pressemitteilung | Gewerkschaft BTBkomba Baden-Württemberg e.V.

Kommunalgewerkschaft im dbb fordert neue Wege bei der Rentenberechnung

(Freiburg) - Die komba gewerkschaft baden-württemberg (Fachgewerkschaft für den kommunalen Dienst im dbb) fordert zur bevorstehenden Beratung von Vorschlägen aus der Rürupp-Kommission zur Rentenreform eine radikale Änderung der Rentenberechnung. Statt einer Lebensarbeitszeitverlängerung auf 67 Jahre wird eine Umstellung der Rentengewährung nach tatsächlich geleisteter Lebensarbeitszeit gefordert. Mit einer derartigen Umstellung wird eine der Beitragszahlung entsprechende Leistungsäquivalenz erreicht.

Das derzeitige durchschnittliche Renteneinstiegsalter beträgt heute knapp 60 Jahre. Eine Verlängerung auf 67 Jahre bewirkt nach dem heutigen Verfahren und der derzeitigen Praxis höchstens einen erhöhten Rentenabschlag, was bei den Betroffenen zu erheblichen finanziellen Belastungen führen kann. "45 Jahre Arbeit sind genug. Wer über 40 Jahre gearbeitet und entsprechende Rentenversicherungsbeiträge bezahlt hat, sollte Anspruch auf eine abschlagsfreie Rentengewährung erhalten", fordert die stellvertretende Landesvorsitzende der komba gewerkschaft baden-württemberg Hella Heuer.

Leider muss festgestellt werden, dass die Arbeitgeber, auch der öffentlichen Verwaltungen, sich von über 55 -jährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den letzten Jahren systematisch getrennt haben. Die jetzt entstehende Diskussion über eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit führt zu weniger Beschäftigung und hat im Ergebnis eine Rentenkürzung zur Folge. Mit Bedauern wurde festgestellt, dass auch in den letzten Jahren in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere auch bei den Kommunalverwaltungen trotz zunehmender Aufgaben in erheblichem Umfang Stellen abgebaut wurden. So kann man davon ausgehen, dass in den letzten 10 Jahren ca. 12 Prozent des Personals in der Kommunal- und Landesverwaltung abgebaut wurde, bundesweit insgesamt ca. 550.000 Arbeitsplätze. Das hat auch zur Folge, dass einerseits immer weniger Beitragszahler zur Rentenversicherung und zu den betrieblichen Alterversorgungseinrichtungen vorhanden sind, andererseits aber in erheblichem Umfang Überstunden bei den Beschäftigten unter starken Arbeitsverdichtungsbedingungen entstanden sind.

Die komba gewerkschaft fordert daher, dass die geleisteten Überstunden in Lebensarbeitszeitkonten gesammelt werden können um damit früher in Rente gehen zu können. Dies hätte arbeitsmarktpolitisch zur Folge, dass Arbeitsplätze früher durch junge Menschen besetzt werden könnten.

Landessozialminister Friedhelm Repnik MdL. und die baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten wurden dieser Tage aufgefordert, diese Vorschläge und Forderungen zur Änderung der Rentengewährung in die bevorstehenden Beratungen über die Ergebnisse der Rürupp-Kommission einfließen zu lassen.

Quelle und Kontaktadresse:
KOMBA Gewerkschaft Baden-Württemberg Friedrich Ebert Platz 2, 79106 Freiburg Telefon: 0761/21172808, Telefax: 0761/21172809

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