Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Konjunktur: Wenig Bewegung

(Köln) - Obwohl die Konjunkturlage unbefriedigend ist, kann von einer Rezession auf breiter Front in Deutschland bislang keine Rede sein. Allerdings ist die Wirtschaftsleistung in der Industrie nach einem leichten Anstieg seit Jahresbeginn zuletzt wieder zum Stillstand gekommen, und auch bei den Dienstleistern stehen die Zeichen auf Stagnation.

Das reale Bruttoinlandsprodukt ist in Deutschland in den ersten drei Quartalen des Jahres 2002 nur um 0,5 Prozent gewachsen. Für das Gesamtjahr 2002 erwarten die Konjunkturforscher ein noch geringeres Plus. Ohne den wachsenden Exportüberschuss würde die Wirtschaftsleistung sogar sinken.

Von allen Sektoren weist nach wie vor die Baubranche die schlechtesten Konjunkturdaten auf. In den ersten neun Monaten des Jahres 2002 ging die reale Bruttowertschöpfung dort gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent zurück. Auch das Verarbeitende Gewerbe musste in dieser Zeitspanne ein Minus von 1 Prozent hinnehmen.

Die Dienstleistungen, auf die mittlerweile 70 Prozent des gesamtwirtschaftlichen Outputs entfallen, behaupteten sich dagegen mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent noch recht gut. Dabei konnten alle großen Service-Sparten zulegen – voran die Unternehmensdienstleister mit 1,7 Prozent.

Die Entwicklung über die einzelnen Quartale hinweg liefert indes ein etwas anderes Bild. Zwar bestätigt sich der Negativ-Trend im Baugewerbe – seit Anfang 2000 ging es hier mit der wirtschaftlichen Leistung ohne Atempause abwärts. In der Industrie war jedoch die Wertschöpfung schon im vierten Quartal des vergangenen Jahres auf einem vorläufigen Tiefpunkt angelangt. In den ersten zwei Quartalen 2002 stieg sie dann wieder leicht an. Von Juli bis September stagnierten allerdings sowohl das Verarbeitende Gewerbe als auch der Dienstleistungssektor.

Quelle und Kontaktadresse:
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