Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Konjunkturelle Belebung in Deutschland noch nicht durchgreifend / Export bleibt treibende Kraft, privater Konsum weiterhin „Sorgenkind“

(Berlin) - Der Export bleibt die treibende Kraft der deutschen Konjunktur und wird maßgeblich zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von rund 1,75 Prozent in diesem Jahr beitragen, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem jüngsten Konjunkturbericht. Der private Konsum bleibe wegen der anhaltenden Verunsicherung der Verbraucher das Sorgenkind der konjunkturellen Entwicklung. Die Anlageinvestitionen gewännen zwar - angestoßen durch die Exportdynamik – an Schub, wegen der Unsicherheiten über den Ölpreis und die weitere konjunkturelle Entwicklung würden sie jedoch nur verhalten wachsen.

Die schwache Arbeitsmarktlage und die Ängste über die Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme führen dazu, dass die Unsicherheit der Verbraucher anhalte. Die in Gang gesetzten, notwendigen Reformen seien nicht überzeugend genug begründet worden, um positive Zukunftserwartungen zu entfachen. Daher werde der private Konsum in diesem Jahr nur um knapp ein halbes Prozent wachsen.

Das starke Exportwachstum und die anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen beeinflussten die Investitionsneigung positiv. Der hohe Ölpreis, die Unsicherheit über die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung sowie die schwache Binnennachfrage ließen die Anlageinvestitionen aber nur moderat wachsen, so der BVR. Ein Ende der Talfahrt der Bauinvestitionen sei nach wie vor nicht abzusehen. Die Binnennachfrage werde zwar im zweiten Halbjahr moderat zunehmen, sie werde sich aber nicht durchgreifend beleben, wie auch die aktuelle Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindexes zeigt.

Damit bleibe der Export alleiniger Wachstumsmotor. Die deutsche Konjunkturentwicklung hänge somit weiterhin am Tropf der Weltwirtschaft. Diese werde sich in der zweiten Jahreshälfte weiter stabil, aber nicht mehr mit der gleichen Dynamik wie in der ersten Jahreshälfte entwickeln. In den USA dämpften der hohe Ölpreis, die verhaltene Arbeitsmarktentwicklung und das Handelsbilanzdefizit das Wachstum. Zudem deuteten ein schwächer werdendes Wachstum in Japan und eine Wirtschaftspolitik in China, die sich bemühe, den kräftigen Aufschwung zu dämpfen, auf eine geringere Dynamik der Weltwirtschaft in den nächsten Monaten hin.

Für 2005 hält es der BVR für entscheidend, dass die Binnennachfrage anspringe. Der Außenbeitrag werde wegen des sich verlangsamenden Wachstums der Weltwirtschaft an Schubkraft für die deutsche Konjunktur verlieren. Investitionstätigkeit und privater Konsum dürften sich jedoch positiver als im laufenden Jahr entwickeln, so dass unter dem Strich im nächsten Jahr wiederum mit einem realen Wirtschaftswachstum in Deutschland in der Größenordnung von 1,75 Prozent zu rechnen sei.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: 030/20210, Telefax: 030/20211900

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