Pressemitteilung | Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven

Konjunkturreport Sommer 2004 der Handelskammer / Durchgreifende Erholung lässt noch auf sich warten

(Bremen) - Die erhoffte Erholung der bremischen Konjunktur lässt noch auf sich warten. Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Quartalen hat sich die Geschäftslage der Unternehmen kaum verändert und wird insgesamt als nur knapp befriedigend eingeschätzt. „Angesichts der unverändert schwachen Binnenkonjunktur und möglicher Risiken aus der Ölpreisentwicklung sind die Erwartungen der Unternehmen zurückhaltender als noch zu Jahresbeginn“, sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger bei der Vorstellung des Konjunkturreports Sommer 2004 der Handelskammer.

Vor allem im Einzelhandel sowie im Binnengroßhandel und im Verarbeitenden Gewerbe werden weitere Belastungen erwartet. Freundlich sind die Aussichten hingegen in vielen Dienstleistungsbereichen, wie die Umfrage bei 203 Betrieben aus dem Verarbeitenden Gewerbe, aus Handel und Dienstleistungen deutlich macht. Trotz der Risiken auf den Ölmärkten und der jüngsten Abschwächung der US-Konjunktur bleiben auch die Exporte weiterhin ein Stabilisator der Konjunktur.

Für die Unternehmen komme es entscheidend darauf an, dass die Lohnstückkosten auf ein wettbewerbsfähigeres Maß gesenkt würden, betonte Dr. Matthias Fonger: "Insbesondere in der Industrie ist der Trend zur Internationalisierung ungebrochen. Der Erhalt bremischer Arbeitsplätze erfordert mehr denn je, dass Maßnahmen ergriffen werden, die den Unternehmen mehr Flexibilität ermöglichen, beispielsweise bei Arbeitszeitregelungen und im Kündigungsschutz."

Die bremische Industrie weist eine nur wenig befriedigende Konjunktur auf. Ein schwacher Auftragseingang, rückläufiger Auftragsbestand und nachlassende Umsätze prägen das Bild. Bessere Geschäftserwartungen konnten zuletzt nur die Investitionsgüterhersteller vermelden. So wird die Lage im Maschinenbau dank eines anziehenden Auslandsgeschäfts insgesamt als gut bezeichnet. Angespannt bleibt die Situation der Bauindustrie, insbesondere im Tiefbau.

Die Entwicklung im Groß- und Außenhandel verläuft uneinheitlich. Angesichts der schwachen Inlandskonjunktur weisen der Binnengroßhandel eine schlechte und der Importhandel lediglich eine befriedigende Geschäftslage auf. Die Geschäftserwartungen deuten auf eine tendenziell nachlassende Konjunktur hin. Als gut beurteilt dagegen der Exporthandel seine Situation.

Der Einzelhandel sieht sich einem erneut eingetrübten Konsumklima gegenüber. Die schlechte Arbeitsmarktentwicklung belastet weiterhin die Einkommenserwartungen der Verbraucher, so dass auch für die kommenden Monate keine durchgreifende Erholung der privaten Nachfrage zu erwarten ist. Besser stellt sich die Lage im Beherbergungsgewerbe dar. So melden die Hoteliers einen aufwärts gerichteten Konjunkturtrend. Dagegen weist die Gastronomie eine allenfalls befriedigende Lage auf.

Auch das Kreditgewerbe bewertet seine Geschäftslage momentan als befriedigend, die Aussichten fallen verhalten optimistisch aus. Das Klima im Versicherungsgewerbe zeigt sich weiterhin freundlich. Die Situation ist dort durch ein wachsendes Neugeschäft und insgesamt steigende Beitragseinnahmen gekennzeichnet. Von den verbraucherorientierten Dienstleistern werden die Geschäftslage und die weiteren Aussichten überwiegend positiv bewertet. Weiter verbessert hat sich gegenüber dem vorangegangenen Quartal die Lage der Verkehrswirtschaft, auch die weiteren Aussichten werden von diesen Unternehmen als günstig bezeichnet.

Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen Am Markt 13, 28195 Bremen Telefon: 0421/36370, Telefax: 0421/3637299

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