Pressemitteilung |

Kraftwerke gut ausgelastet / Deutschland im EU-Strommarkt stärken

(Berlin) - Die deutschen Stromversorger optimieren ihren Kraftwerkspark, um sich im europäischen Wettbewerb zu behaupten: Die Auslastung der Anlagen betrug im vergangenen Winter 91 Prozent und lag damit leicht über dem Auslastungsgrad der Industrie von 88 Prozent. Das erklärt der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, zur Leistungsbilanz 2000/2001 am 5. März.

Die höchsten Anforderungen der Verbraucher wurden laut VDEW im vergangenen Winter am 14. November 2000 gemessen: 76.800 Megawatt (MW). Für diese Höchstlast stand – einschließlich Importüberschuss - eine stundengesicherte Kraftwerksleistung von 84.400 MW zur Verfügung, zeigt die neue Bilanz.

Chancengleichheit im EU-Strommarkt nötig

"Die deutschen Stromunternehmen haben in einem Kraftakt eine gute Position im Wettbewerb erreicht", betont VDEW-Präsident Günter Marquis. Die sichere, effiziente und umweltverträgliche Energieversorgung bleibe eine wichtige Aufgabe für den Standort Deutschland. Die Energiepolitik müsse für Chancengleichheit in Europa sorgen und Wettbewerbsverzerrungen abbauen. Nur so könne der deutsche Stromerzeugungsstandort für die inländische Wertschöpfung erhalten bleiben.

Sechs Milliarden Euro Sonderlasten

"Die deutsche Stromwirtschaft ist im Wettbewerb durch zu viele Sonderlasten behindert", kritisiert Marquis. Die Sonderlasten für Öko-Steuer, Erneuerbare-Energien-Gesetz und Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, so VDEW, stiegen 2001 auf gut sechs Milliarden Euro.

Weitere Belastungen drohten aus Brüssel: Die Kommission liebäugele mit einem Energieeffizienz-Fonds, für den die deutsche Stromwirtschaft rund 600 Millionen Euro im Jahr aufbringen müsste. Marquis: "Die Politik will offensichtlich die Stromverbraucher weiter für allgemeine Staatsaufgaben zur Kasse bitten."

EU-Strommarkt für alle Kunden öffnen

"Die deutschen Stromversorger unterstützen die Initiative der EU-Kommission, den Binnenmarkt einheitlich zu öffnen", betont Marquis. Im Gespräch sei die schnellere Öffnung für alle EU-Haushaltskunden bis 2005. Das wäre dann immer noch mindestens sechs Jahre später als in Deutschland.

Die Pläne für eine oder gar mehrere europäische Energie-Superbehörden halten die deutschen Stromversorger dagegen für schädlich: "Die Politik muss faire Rahmenbedingungen für den offenen Markt schaffen. Neue Bürokratien würden dagegen einen Rückschritt für den Liberalisierungsprozess bedeuten."

Günstiges Investitionsklima schaffen

Wenn der Standort Deutschland eine führende Rolle bei Energieeffizienz und Klimaschutz behalten solle, müsse die Politik handeln. "Kraftwerksbau ist kapitalintensiv und braucht ein günstiges Investitionsklima", betont Marquis. Von der Planung über die Genehmigungen müssten bis zum Betrieb neuer Kraftwerke etwa fünf Jahre gerechnet werden.

Notwendig sei eine verlässliche und marktgerechte Energiepolitik. Diese dürfte den Wettbewerb nicht ständig mit neuen staatlichen Eingriffen und Auflagen behindern. Marquis: "Im Vordergrund muss das Ziel stehen, den Standort Deutschland im EU-Strommarkt zu stärken."

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke - VDEW - e.V. Stresemannallee 23 60596 Frankfurt Telefon: 069/63041 Telefax: 069/6304289

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