Kritik am Rekordüberschuss greift zu kurz

(Berlin) - Zum heute (22. Februar 2017)veröffentlichten Länderbericht der EU-Kommission für Deutschland erklärt DIHK-Präsident Eric Schweitzer: "Der deutsche Exportüberschuss ist ein Zeichen der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, das Ergebnis der erfolgreichen Arbeit von Unternehmen und ihren Mitarbeitern. Die Kritik der EU-Kommission am Rekordüberschuss greift zu kurz. Die hohen Ausfuhren zeigen die starke Nachfrage nach hochwertigen Produkten "Made in Germany".

Unsere Unternehmen sind weltweit aktiv und dabei erfolgreich auch auf schwierigen Märkten. Richtig ist, dass wir mehr Investitionen brauchen. Das bringt Deutschland weiter - und erhöht tendenziell auch die Importe. Nachholbedarf besteht insbesondere bei öffentliche Infrastrukturinvestitionen, die zugleich wichtige Voraussetzungen für private Investitionen sind. So nennen uns inzwischen viele Betriebe mangelnde Infrastrukturinvestitionen als Risiko für ihre geschäftliche Entwicklung. Zwar gab es für öffentlichen Investitionen zuletzt mehr Geld, oft mangelt es jetzt aber an Planungskapazitäten und umsetzungsreifen Projekten. Verlässliche öffentliche Ausgaben für Straßen, Brücken, Schulen und Breitband alleine reichen aber nicht.

Für mehr private Investitionen in Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge sind deshalb bessere steuerliche Rahmenbedingungen wichtig. Notwendig ist hier in erster Linie eine Rückführung der Kostenbesteuerungen wie bei den Hinzurechnungen in der Gewerbesteuer. Erforderlich sind aber auch zeitgemäße, kürzere Abschreibungsfristen und weniger Steuerbürokratie, etwa durch eine Anhebung der seit 1965 unveränderten Grenze bei der Sofortabschreibung von Kleinstinvestitionen auf 1.000 Euro. Auch mit einer Verbesserung bei den Verlustverrechnungen und durch eine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung könnte die Investitionslücke deutlich verringert werden.”

Quelle und Kontaktadresse:
DIHK Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. Thomas Renner, Pressesprecher Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 203080, Fax: (030) 203081000

(wl)