Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Künftige Vergütung der DB-Agenturen: DRV sagt Gespräch mit der Bahn ab / Vizepräsident Hans Doldi: Angebot ist indiskutabel

(Berlin) – Der Bahnausschuß des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV) wird vorerst kein weiteres Gespräch mit der Deutschen Bahn AG (DB) über die künftige Vergütung der DB-Agenturen führen. Den für Donnerstag, 12. August 2004, geplanten Termin hat der Ausschuß abgesagt. „Was die Bahn vorgelegt hat, ist indiskutabel“, sagte DRV-Vizepräsident Hans Doldi (DER-Reisebüro Hamm) heute. Die Bahn habe dem DRV zugesagt, daß sie bis Ende Juli in einer Berechnung nachweist, wie sich das geplante Vergütungsmodell für die Agenturen auswirkt. Doch diese Zahlen sei die Bahn bis heute schuldig geblieben.

Nach ihrem jüngsten Angebot will die Bahn den Reisebüros künftig für den Fahrscheinverkauf nur noch fünf Prozent Basisprovision (bei Verbundfahrscheinen und Großkundenrabatt sogar nur zwei Prozent) zahlen. Zusätzlich können Reisebüros Leistungsvergütungen für Erste-Klasse-Fahrscheine, Bahn-Tix (Fahrscheinausdruck durch den Kunden am Automaten), Gruppentickets und für besondere Standorte erhalten. Diese Incentives liegen jeweils bei drei Prozent.

„Doch das ist absolut jenseits jeder Realität; diese Incentives wirken kaum,“ stellt DRV-Vizepräsident Doldi klar. „Bei diesem Vergütungssystem kommt es darauf an, wie sich der Bahnumsatz eines Reisebüros exakt zusammensetzt.“ Genau diese Vergleichsrechnung für ausgewählte Agenturen lag bis heute nicht vor.

Nach den internen Berechnungen des DRV müßte nach dem geplanten Vergütungsmodell viele der rund 3.400 Reisebüros mit DB-Lizenz den Verkauf von Bahnfahrscheinen zum 1. Januar 2005 aus Kostengründen einstellen. Die Folge wäre, daß es nach der Schließung vieler DB-Reisezentren bundesweit auch in immer weniger Reisebüros Bahnfahrscheine gäbe. Das Nachsehen hätten die Menschen, die gerne Bahn fahren möchten, aber mit Internet und Automaten nicht zurecht kommen.

Hans Doldi warnt: „Wenn es bei dem bleibt, was die Bahn bezahlen will, dann riskiert sie das unkontrollierte Wegbrechen ihres Agenturvertriebs. Dies ist mehr, als es das Unternehmen verträgt und den Verbrauchern zuzumuten ist.“ Der DRV-Vizepräsident betont: „Wir fordern ein berechenbares Vergütungsmodell, das den Reisebüros ermöglicht, DB-Fahrscheine rentabel zu verkaufen. Sobald die Bahn ein tragfähiges Konzept vorlegt, ist der DRV-Bahnausschuß sofort zu Gesprächen bereit.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV) Albrechtstr. 10, 10117 Berlin Telefon: 030/28406-0, Telefax: 030/28406-30

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