Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Kulturstaatsministerin Grütters: 100-Tage-Bilanz / Deutscher Kulturrat blickt vorwiegend positiv auf die ersten Tage im Amt

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, Spitzenverband der Bundeskulturverbände, beglückwünscht die neue Kulturstaatsministerin zu ihren ersten 100 Tagen im Amt. Am 17. Dezember 2013 wurde Monika Grütters zur Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) ernannt.

Der Deutsche Kulturrat bewertet Grütters erste 100 Tage im Amt als überwiegend positiv für die Kultur auf Bundesebene. Kurz nach Amtsantritt gab Grütters die Verdoppelung der Bundesmittel für den weiteren Ausbau der Provenienzforschung bekannt. In ihrer Rede im Rahmen der Generaldebatte im Deutschen Bundestag sagte sie "Es ist schlicht unerträglich, dass sich immer noch Nazi-Raubkunst in deutschen Museen befindet!". Zudem setzt sich die Kulturstaatsministerin für eine Ausnahme der Bereiche Kultur und Medien im geplanten Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen EU und USA ein und macht sich stark für die Stabilisierung der Künstlersozialversicherung als maßgebliches Instrument zur sozialen Absicherung der freiberuflich tätigen Künstler und Publizisten.

Der Deutsche Kulturrat ist erfreut, dass die neue Kulturstaatsministerin so gut und so schnell in ihrem Amt Fuß gefasst hat. Zwei Wermutstropfen allerdings bleiben. Zum einen befürchtet der Deutsche Kulturrat, dass die Vorliebe der Kulturstaatsministerin für Berlin und Berliner Projekte ihren Blick für wichtige Bundeskulturprojekte verstellen könnte. Zum anderen ist der unerwartete Wechsel des Deutschen Computerspielpreises von BKM zum Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur schwer nachvollziehbar. Der Verbleib der Stiftung Digitale Spielekultur im BKM scheint ebenfalls unsicher.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Die ersten 100 Tage im Amt hat die neue Kulturstaatsministerin wirklich sehr gut bewerkstelligt. Natürlich sind die Erwartungen hoch, denn Monika Grütters ist eine äußerst erfahrene Kulturpolitikerin. Sie hat deutliche Worte gefunden gegen ein Freihandelsabkommen ohne Ausnahmeregelungen für den Kultur- und Medienbereich, kündigte gleich zu Amtsantritt die Erhöhung der Ausgaben für die Provenienzforschung an und macht sich für die Stabilisierung der Künstlersozialversicherung stark. Grütters geht die Probleme an, die drängend sind und das ist ein großer Vorteil. Neben ihrer großen Vorliebe für die Kulturförderung in der Hauptstadt hat uns allerdings ihre letzte Maßnahme sehr irritiert. Der Deutsche Computerspielepreis, mit dem seit 2009 Wettbewerb und die Qualität von Computerspielen gefördert werden, wurde nun an das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur abgegeben. Dies steht in Kontrast zu der Leitidee des Deutschen Computerspielepreises, nämlich, dass Computerspiele Kulturgut sind."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat e.V. Stefanie Ernst, Referentin, Öffentlichkeitsarbeit Mohrenstr. 63, 10117 Berlin Telefon: (030) 226 05 28-0, Fax: (030) 226 05 28-11

(cl)

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