Pressemitteilung | Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)

Kurskorrektur der Biokraftstoffförderung dringend erforderlich / Lebensmittelwirtschaft fordert Subventionsabbau

(Berlin) - Das Netzwerk Lebensmittel-Forum hat in einem Gespräch mit dem Bundeskanzleramt eine Kurskorrektur in Sachen Biokraftstoffe gefordert. „Die Gründe, die für die staatliche Förderung von erneuerbaren Energien ins Feld geführt werden, beruhen auf falschen Annahmen“, so Rechtsanwalt Peter Hahn, Sprecher des Netzwerks. Weder eine Verringerung von Treibhausgasemissionen noch die Gewährleistung der nationalen Versorgungssicherheit rechtfertigten die kostenintensive Förderung von Biokraftstoffen und die damit einhergehenden Eingriffe in Nahrungsmittelbereiche. Die staatliche Subventionspolitik und die Verpflichtung zur Beimischung führten zu einer Konkurrenz um Anbauflächen.

Der durch Subventionen und politische Vorgaben angetriebene Anbau von nachwachsenden Rohstoffen sei mit Nachteilen für die Umwelt verbunden. Dem hohen Flächenbedarf des Biomasseanbaus stehe eine mangelhafte Ausbeute von Biokraftstoffen und eine Verknappung von Nahrungsmitteln gegenüber. „Es kann nicht angehen, dass Biokraftstoffe gefördert werden, die keinen umweltpolitischen Nutzen bringen, eine negative Energiebilanz ausweisen, nicht nennenswert zu einer Versorgungssicherheit führen und zu einer Belastung der Verbraucher durch höhere Benzin- und Lebensmittelpreise beitragen“, stellt Hahn klar.

Die politische Zielvorgabe zur Förderung von Biokraftstoffen durch die Bundesregierung und die Europäische Kommission trägt nach Ansicht des Netzwerkes planwirtschaftliche Züge, die die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln gefährdet. Da immer mehr Staaten die Verwendung von Biokraftstoffen förderten und verbindliche Ziele für Zumischungen festlegten, werde zudem die Nachfrage das Angebot übersteigen und zu Preissteigerungen führen. Durch die Konkurrenz von Biokraftstoffen mit dem Anbau von Pflanzen für die Lebens- und Futtermittelproduktion würden zudem die Lebensmittelpreise und somit die Inflation in die Höhe getrieben, wenn die Politik nicht eine Kurskorrektur vornehme. Denn die Biokraftstoffindustrie verbrauche einen stetig steigenden Anteil der Nahrungsmittelrohstoffe.

Vor diesem Hintergrund spricht sich das Netzwerk Lebensmittel-Forum für eine Korrektur der staatlichen Förderpolitik aus. Sie sehen im Bioenergiemarkt einen politischen Markt, da die Produktion im Wesentlichen an mehr als fragwürdigen politische Entscheidungen hänge. Von daher sei eine kostenintensive Förderung von Biokraftstoffen nicht gerechtfertigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB) Marc-Oliver Huhnholz, Pressesprecher Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2091670, Telefax: (030) 20916799

(el)

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