Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

"Landwirtschaft ist Staubsauger für atmosphärisches CO2" / DBV veranstaltet Perspektivforum zu „Klimawandel und Landwirtschaft

(Berlin) - Die Land- und Forstwirtschaft ist nicht nur herausgefordert und betroffen, wenn es um Klimaschutz geht. Sie ist vor allem auch Problemlöser und damit der einzige Wirtschaftsbereich, der durch seine eigentliche Produktion einen Beitrag zum Klimaschutz leistet: die Land- und Forstwirtschaft ist quasi ein Staubsauger für atmosphärisches CO2“. Dies erklärte Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem DBV-Perspektivforum „Klimawandel und Landwirtschaft – Chancen, Risiken und Strategien“ am 19. November 2007 in Berlin. Die Land- und Forstwirtschaft habe auch deshalb eine positive Klimabilanz, weil sie durch den Anbau und die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien fossile Rohstoffe ersetze. Mit der Produktion von Biomasse zur Nutzung als Wärme, Strom oder Biokraftstoffen leiste die Land- und Forstwirtschaft einen enormen Beitrag zur Reduzierung der Nutzung fossiler Ressourcen und damit zur Verminderung von Emissionen von Klimagasen.

Der Klimawandel und die wachsende Weltbevölkerung würden die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen stellen, betonte Sonnleitner. Die Landwirtschaft sei immer mehr gefordert, sich den veränderten Witterungsverhältnissen anzupassen. Dabei könne und müsse insbesondere die Agrarforschung neue Anpassungsstrategien entwickeln. „Die Agrarforschung muss gestärkt werden und sich gerade an den Herausforderungen des Klimawandels orientieren“, stellte Sonnleitner fest. Sonnleitner bemängelte, dass nach wie vor in hohem Maße landwirtschaftliche Flächen für Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen dauerhaft „verbraucht“ würden. „So sorglos, wie in Deutschland und auch weltweit mit verfügbarer landwirtschaftlicher Nutzfläche umgegangen wird, darf und kann es nicht weitergehen“, sagte der DBV-Präsident. Damit nicht noch zusätzlich Flächen gebunden würden, müsse die Landwirtschaft zukünftig ihre Produktion auf den vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen zur Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung intensivieren.

Sonnleitner kritisierte den Vergleich der Emissionen der Tierhaltung in der Landwirtschaft mit denen von Autos. Es sei absurd, die Milchkuh im Vergleich mit Automobilen als „Klima-Killer“ darzustellen, denn der Ausstoß von Methan aufgrund der natürlichen Verdauungsprozesse der Wiederkäuer trage nur zu rund 2 Prozent zu dem Gesamt-Treibhausgaseffekt in Deutschland bei. Tatsache sei zudem, dass nur durch die Haltung von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen ein großer Teil des Grünlandes überhaupt nutzbar seien, allein in Deutschland rund 7 Millionen Hektar. Angesichts einer steigenden weltweiten Nachfrage nach Nahrungsmitteln und einer rückläufigen landwirtschaftlichen Nutzfläche sei es im Sinne der Nachhaltigkeit unverantwortlich, auf Grünlandstandorten unproduktiv zu wirtschaften oder gar die Tierhaltung insgesamt einzuschränken. Auch habe die Landwirtschaft die Emissionen aller Treibhausgase seit 1990 um rund 24 Prozent gesenkt, während die Emissionen des Verkehrs und anderer Bereiche entweder stagnierten oder sogar noch zunehmen würden, betonte Sonnleitner.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205

(el)

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