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Leerstände im Einzelhandel ein nachhaltiges Problem Handelsverband BAG erstellt neues Bewertungsverfahren zur Problembewältigung

(Berlin) - Leerstände im Einzelhandel sind mittlerweile in fast allen deutschen Städten ein nachhaltiges Problem. Neben so genannten 1b-Lagen und Stadtteilzentren sind inzwischen vermehrt auch die 1a-Lagen der Innenstädte betroffen. Dabei werden die Ladenleerstandszeiten immer länger. Nicht nur der Konzentrationsprozess im Einzelhandel und eine oftmals ungeregelte Unternehmensnachfolge sind als Gründe anzuführen, auch Qualitätsmängel des jeweiligen Mikrostandortes und der Konkurrenzdruck auf der Makroebene spielen für diese Entwicklung eine entscheidende Rolle. Hauptgrund für die sich verschärfende Leerstandsproblematik im Einzelhandel ist der nach wie vor ungebremste Zuwachs an Verkaufsflächen.

"Vorrangiges Ziel muss sein, die vorhandenen Einzelhandelsstrukturen in den Innenstädten zu stärken und die Zahl der bestehenden Leerstände zu reduzieren", erklärte heute Rolf Pangels, Geschäftsführer des Handelsverband BAG in Berlin. "Leerstehende Einzelhandelsflächen müssen möglichst zeitnah einer hochwertigen und standortspezifischen Nutzung zugeführt werden. Darüber hinaus sind überschüssige Flächen abzubauen und ´falsch´ ausgewiesene Flächen zu ersetzen. Damit dies gelingt, haben wir ein neues Bewertungsverfahren entwickelt."

Das neue Bewertungsverfahren zur Problematik der Leerstände im Einzelhandel wurde vom BAG-Arbeitskreis Stadtmarketing erarbeitet. Neben BAG-Mitgliedsfirmen gehören dem Arbeitskreis unter anderem Vertreter des Deutschen Seminars für Städtebau und Wirtschaft (DSSW) sowie des Instituts für Handelsforschung an der Universität zu Köln an. Arnd Jenne, Karstadt Immobilien AG & Co. KG und Vorsitzender des Arbeitskreises, erklärte: "Unsere Matrix dient als Entscheidungsgrundlage und zeigt konkrete Handlungsoptionen auf. Sie ist betriebstypenspezifisch anwendbar und ermöglicht sowohl eine Bewertung des einzelnen Objektes und seiner Wirtschaftlichkeit als auch des Makro- und Mikrostandortes." Aus der Bewertung werden drei Handlungsoptionen abgeleitet. Die erste Option sieht eine weitere Einzelhandelsnutzung mit dem gleichen Betriebstyp vor. Unter Option 2 wird eine Umnutzung, d.h. grundsätzlich keine Einzelhandelsnutzung mehr, empfohlen. Die dritte Option beinhaltet den Rückbau bzw. Abriss des Objektes. Innerhalb der Optionen wird eine Vielzahl konkreter Handlungsempfehlungen unterbreitet. "Es geht nicht darum, jegliche Ausweisung neuer Einzelhandelsflächen zu verhindern, sondern eine standortgerechte Steuerung dieser Flächen zu gewährleisten. Dazu kann auch gehören, dass ein Flächenüberangebot durch Rückbau abgebaut wird", erklärte BAG-Geschäftsführer Rolf Pangels.

Das Bewertungsverfahren ist unter www.bag.de abrufbar.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG) Eva Strube, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088

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