Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Leiharbeit: Keine neuen Schlupflöcher

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles davor gewarnt, bei der anstehenden Novellierung des Gesetzes zur Zeitarbeit möglichem Missbrauch Tür und Tor zu öffnen.

Eine offensichtlich geplante Ausdehnung der bisher geltenden Befristung der Zeitarbeit über 18 Monate hinaus nannte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken einen "Freifahrtschein für Medienunternehmen, die Leihredakteure zur Profitmaximierung einstellen". Den Verlagen, die Leiharbeitnehmer beschäftigen, gehe es nicht um den Ausgleich von Arbeitsspitzen, für die das Gesetz eigentlich vorgesehen sei. In solchen Unternehmen werde Leiharbeit vielmehr als Instrument zum Tarifdumping genutzt. Konken: "Es wäre fatal, wenn der Gesetzgeber das gutheißen würde."

Der DJV-Vorsitzende wies auf die Liste der Tarifumgehung hin, die der DJV kontinuierlich führt. Danach sind in zwei Dutzend Zeitungsverlagen dauerhaft Leihredakteure im Einsatz. Sie verdienen bis zu 30 Prozent weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen, die nach Tarif bezahlt werden. "Wir wünschen uns von der Arbeitsministerin, dass sie den Missbrauch der Leiharbeit endlich stoppt, statt ihn durch das Aufweichen gesetzlicher Bestimmungen hoffähig zu machen."

Die Liste der Tarifumgehung ist auf der DJV-Homepage unter folgender URL zu finden: http://www.djv.de/en/startseite/info/beruf-betrieb/zeitungen-zeitschriften-agenturen/tarifumgehung-der-verlage.html#c487

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV), Bundesgeschäftsstelle Hendrik Zörner, Pressesprecher Charlottenstr. 17, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

(tr)

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