Pressemitteilung | (VENRO) Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.

Licht und Schatten beim G7-Gipfel

(Berlin) - VENRO sieht positive Signale beim G7-Gipfel, fordert aber eine Konkretisierung und verbindliche Zeitpläne bei der Umsetzung.
"Auf den ersten Blick gehen vom G7-Gipfel eine Reihe positiver Signale aus", sagt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Es kommt jetzt darauf an, wie und ob die G7 die selbstgesteckten Ziele umsetzt."

VENRO begrüßt das Bekenntnis der G7 zur Klimafinanzierung und der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft in diesem Jahrhundert. Auch den Vorsatz der G7, in den nächsten 15 Jahren 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung befreien zu wollen, ist positiv zu bewerten.

"Es ist ein guter Ansatz, dass man sich bei der Hungerbekämpfung nicht mehr nur auf fragwürdige industrielle Landwirtschaftsmodelle konzentrieren will", so Bornhorst. "Allerdings hätte das Bekenntnis deutlicher ausfallen können." Vermutlich habe sich die Bundesregierung aber nicht durchsetzen können. Ebenso fehle eine Unterfütterung des Vorhabens mit konkreten finanziellen Zusagen. Gleiches gilt für Initiative der G7, sich verstärkt für die Gesundheit von Menschen in Entwicklungsländern einzusetzen. Auch hier sind keine konkreten zusätzlichen Mittel zur Bekämpfung von Armutskrankheiten in Aussicht gestellt.

"Es ist ein Gipfel der Versprechen und Bekenntnisse", so Bornhorst. "Für jeden ist etwas dabei, aber es fehlt an vielen Stellen die Konkretisierung und Verbindlichkeit." Das sei auch bei anderen wichtigen Themen wie der wirtschaftlichen Stärkung von Mädchen und Frauen, den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen, der Verantwortung in Lieferketten und der Flüchtlingskrise so.

"Die Zivilgesellschaft muss auf den internationalen Verhandlungen in den kommenden Monaten nachsetzen", so Bornhorst mit Blick auf die kommenden Gipfeltreffen in diesem Jahr. "VENRO wird die Politik weiter in der Pflicht nehmen und an ihren Taten messen."

Quelle und Kontaktadresse:
VENRO Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. Pressestelle Stresemannstr. 72, 10963 Berlin Telefon: (030) 2639299-10, Fax: (030) 2639299-99

(sy)

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