Pressemitteilung | Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.

Lieferausfälle gefährden Patientenversorgung / Apothekerschaft in Baden-Württemberg fordern Bundesregierung zum Handeln auf

(Stuttgart) - Die Apothekerschaft in Baden-Württemberg nutzt den am Mittwoch (17.9.) beginnenden Deutschen Apothekertag in München, um erneut auf die Problematik der Lieferausfälle bei wichtigen Arzneimitteln hinzuweisen. In einem gemeinsam mit der Landesapothekerkammer formulierten Antrag fordern die Standesvertreter die Bundesregierung auf, Ausmaß und Ursachen von Lieferausfällen ausführlich zu analysieren und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Betroffen von Lieferschwierigkeiten sind immer wieder Antibiotika, Antimykotika, Zytostatika, Impfstoffe oder auch Blutprodukte. Patienten müssen zum Teil lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um benötigte Arzneimittel zu erhalten.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) weist bereits seit Herbst 2013 auf diesen Missstand hin und hatte damals Umfragen bei seinen Mitgliedern durchgeführt. "Diese Zahlen waren Basis für eine bundesweite Berichterstattung bis weit in das Jahr 2014 hinein. Trotzdem ist das Problem nicht gelöst, sondern es schwelt weiter. Wir fordern die Politik dazu auf, diese Ausfälle im Sinne einer zuverlässigen Patientenversorgung zu lösen. Denn Leidtragende sind die Menschen, die dringend benötigte Arzneimittel nicht bekommen, oder mit weniger geeigneten Ausweichpräparaten versorgt werden müssen. Ein Zustand, der für unsere Industrienation untragbar ist" fasst LAV-Präsident Fritz Becker zusammen.

Als Hintergründe für die Lieferausfälle führen die Standesvertretungen an, dass die Arzneimittelproduktion sich zunehmend auf wenige - oftmals außereuropäische - Anbieter konzentriere. Dies schaffe eine problematische Abhängigkeit. "Fällt ein Anbieter aus, kann es sein, dass niemand mehr auf einen Wirkstoff zurückgreifen kann", erläutert der LAV-Chef. "Beim diesjährigen Deutschen Apothekertag in München wollen wir das politische und öffentliche Interesse nutzen, um auf diese Problematik hinzuweisen. Die Sicherstellung der Verfügbarkeit von benötigten Arzneimitteln in Deutschland ist nicht nur ein Anliegen der Apothekerschaft. Sie liegt im ureigenen Interesse aller Patientinnen und Patienten."

Quelle und Kontaktadresse:
Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V. Pressestelle Hölderlinstr. 12, 70174 Stuttgart Telefon: (0711) 22334-0, Fax: (0711) 22334-97

(sy)

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