Pressemitteilung | Unternehmerverband - Die Gruppe e.V.

"Lohnlücke" erfordert richtige Antworten / IW-Studie zeigt: "Entgelt-Gerechtigkeits-Gesetz" unnötig / Unternehmerverband wirbt bei Mädchen für technische Berufe

(Duisburg) - Rein statistisch verdienen Frauen in Deutschland rund 21 Prozent weniger als Männer. Wissenschaftlich analysiert schrumpft diese Lohnlücke auf 3,8 Prozent, wie eine aktuelle Studie des IW Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln belegt. "Demnach ergeben sich die Unterschiede beim Gehalt vor allem aus individuellen Entscheidungen - angefangen bei der Berufswahl über die Karriereambitionen bis hin zur Familienplanung", entnimmt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, der Studie.

Das IW hat in seiner Analyse Faktoren einbezogen, die bei der rein statistischen Betrachtung der Entgelte unberücksichtigt bleiben: Frauen sind nicht nur in Hochlohnbranchen unterrepräsentiert, sondern arbeiten tendenziell in kleineren Betrieben. So sind gut drei Viertel aller Stellen in den - eher niedrig entlohnten - Bereichen Erziehung und Unterricht sowie im Gesundheits- und Sozialwesen von Frauen besetzt, im - eher hoch entlohnten - Verarbeitenden Gewerbe sind es weniger als drei von zehn. "Zudem nehmen Frauen im Vergleich zu Männern seltener Führungsaufgaben wahr, nehmen öfter Kinder- und Pflege-Auszeiten, haben weniger Berufserfahrung und arbeiten häufiger in Teilzeit", entnimmt Schmitz der Studie. Da diese Entscheidungen über Karriere und Familie rein privat sind, sei vor allem auch die Unterstellung falsch, bei der Lohnlücke handele es sich um Diskriminierung durch die Unternehmen.

Anhand dieser Ergebnisse liegt für Wolfgang Schmitz auf der Hand, dass die Politik nun keine Begründung mehr für das "Lohngerechtigkeitsgesetz" hat - an dem Familienministerin Manuela Schwesig von der SPD aber leider weiterhin festhalte. "Ein staatlicher Eingriff ist absolut nicht gerechtfertigt." Als Vertreter eines Verbandes, der auch Tarifverhandlungen führt, bringt Schmitz noch ein weiteres, schlagkräftiges Argument an: "Die Tarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie bewerten Tätigkeiten nach Aufgaben und nicht nach Personen oder Geschlecht. Dass Unternehmen Entgelte wie auch allgemein die Arbeitsbedingungen in bewährter Sozialpartnerschaft mit den Gewerkschaften regeln, ist ein funktionierendes System, das nicht durch ein Gesetz unterlaufen werden darf."

Statt eines neuen Gesetzes fordert Wolfgang Schmitz die Politik auf, z. B. die Kinderbetreuung weiter auszubauen, um Frauen eine Vollzeit- oder vollzeitnahe Tätigkeit zu ermöglichen. Weitere, richtige Antworten zur Lohnlücke liefert der Unternehmerverband selbst: "Frauen müssen ihre Verdienstperspektiven selbst in die Hand nehmen, darüber informieren wir Schülerinnen seit vielen Jahren, etwa bei Schulprojekten oder im InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie", so Schmitz. "Es gibt 350 Ausbildungsberufe. Fünf Berufe davon wählen ein Drittel der Mädchen für sich aus, etwa Verkäuferin oder medizinische Fachangestellte." Mit dieser Berufswahl, gibt Schmitz zu bedenken, hätte Mädchen schon früh und selbst die Weichen auf geringe Gehälter gestellt.

Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmerverbandsgruppe e.V. Pressestelle Düsseldorfer Landstr. 7, 47249 Duisburg Telefon: (0203) 993670, Fax: (0203) 355714

(cl)

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