Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Lohnraub zu Lasten der Ärzte und zum Schaden der Patienten

(Köln) - Heftige Kritik an der geplanten Verlängerung der Arbeitszeit im öffentlichen Dienst übt die Gewerkschaft der Krankenhausärzte Marburger Bund (MB). Sie bezeichnete die Erhöhung der Arbeitszeiten für Klinikärzte als wettbewerbsschädlichen Lohnraub. „ Bei einer 40-Stunden-Woche wird Ärzten das Gehalt um vier Prozent, bei einer 42-Stunden-Woche um ganze neun Prozent gekürzt“, erklärte der Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Frank Ulrich Montgomery. In Zeiten eines bedrohlichen Ärztemangels wirke diese Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für Ärzte und Patienten besonders schädlich.

Um das steigende Patientenaufkommen zu bewältigen, müssten Klinikärzte Überstunden leisten. Eine Erhöhung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich bedeute die Verschiebung von bezahlter in unbezahlte Mehrarbeit. Montgomery: „Jahrelange Bemühungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Kliniken werden durch diesen staatlichen Lohndiebstahl auf einen Schlag zunichte gemacht." Der Arbeitsplatz Krankenhaus werde dadurch noch unattraktiver und der Ärztemangel weiter verschärft. Leidtragende seien letztlich die Patienten, die von zunehmend überlasteten Ärzten versorgt werden müssten.

Nach Angaben des MB seien von der zum 1. Mai geplanten Arbeitszeitverlängerung in westdeutschen Ländern hauptsächlich Ärzte in Universitätskliniken betroffen, die ab diesem Stichtag neu eingestellt, befördert oder eine Vertragsverlängerung erhalten werden. Alle bisher Beschäftigen würden hingegen von der so genannten Nachwirkung der tarifvertraglichen Bestimmungen geschützt. Vor einer Vertragsunterzeichnung sollte deshalb die rechtliche Beratung durch den Marburger Bund eingeholt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

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