Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Lug und Trug der deutschen Autohersteller / VCD: EU-Kommission darf CO2-Grenzwert für Pkw nicht aufweichen

(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat die EU-Kommission davor gewarnt, im Streit um CO2-Grenzwerte für Pkw den falschen Argumenten der deutschen Autohersteller nachzugeben. Dies würde die Klimaschutzbemühungen im Verkehr erheblich zurückwerfen. Die Autoindustrie habe in den letzten Wochen massiv gegen einen gesetzlichen Grenzwert von 120 Gramm CO2 pro Kilometer für jeden Neuwagen ab 2012 Front gemacht. Von einer solchen Vorgabe sei auf EU-Ebene jedoch nie die Rede gewesen. Vielmehr handele es sich bei dem Ziel um einen Durchschnittsgrenzwert für die europäischen Pkw-Flotten. Gerüchten zufolge sei die Kommission nun trotzdem eingeknickt und wolle morgen einen abgeschwächten Grenzwert vorlegen.

Hermann-Josef Vogt vom Bundesvorstand des VCD: „Ein Grenzwert von 130 Gramm oder die Einrechnung von Biokraftstoffen, einer umweltschonenden Fahrweise oder Verkehrsleitsystemen sind inakzeptabel. Damit wird die Autoindustrie aus der Pflicht genommen, konsequent auf spritsparende Techniken zu setzen. Für wiederholte Falschaussagen und gebrochene Versprechen dürfen die Hersteller nicht auch noch belohnt werden.“

Schon in den 1970-er Jahren seien in Deutschland spritsparende Hybridfahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor entwickelt worden. Wären solche Fahrzeuge auf den Markt gebracht worden, hätte die Autoindustrie auch ihr selbst gestecktes Ziel erreicht, den CO2- Ausstoß bis 2008 auf durchschnittlich 140 Gramm pro Kilometer zu senken. Stattdessen sei auf die besonders klimaschädliche Luxusklasse gesetzt worden.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Trotz der Selbstverpflichtung haben VW und Audi die Produktion ihrer Drei-Liter-Autos eingestellt. Gleichzeitig haben alle deutschen Hersteller immer stärkere und spritfressende Geländefahrzeuge entwickelt. So ist seit 2006 der Audi Q7 mit 233-350 PS auf der Straße. Hier wurden Milliarden investiert und damit der Klimawandel weiter vorangetrieben. Damit muss endlich Schluss sein.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Pressestelle Kochstr. 27, 10969 Berlin Telefon: (030) 2803510, Telefax: (030) 28035110

(tr)

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