Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

MB warnt vor Polemik und fordert Signal der Geschlossenheit auf Sonderärztetag

(Berlin) - Der Marburger Bund ist unmittelbar vor dem Außerordentlichen Deutschen Ärztetag am 23. Januar falschen Behauptungen entgegengetreten, deren Absender in der Regel den Verhandlungsstand zur Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) rundweg ablehnen. So wird behauptet, dass eine Erhöhung des bisherigen pauschalen Abzugs für Klinikärzterechnungen von 25 Prozent auf künftig 35 Prozent zurzeit verhandelt werde. "Das ist nicht korrekt.

Vielmehr soll der Abschlag für stationäre Leistungen zu einem späteren, bislang nicht definierten Zeitpunkt überprüft werden. Eine Erhöhung des Abschlags wird also - anders als von manchen Gegnern der GOÄ-Reform dargestellt - derzeit gar nicht verhandelt", stellen der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, und der 2. Vorsitzende, Dr. Andreas Botzlar, in einem Offenen Brief an die angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte unter den Delegierten des Sonderärztetages klar. Auch für die Behauptung, dass die neue GOÄ eine negative Preissignalwirkung auf die DRG in den Krankenhäusern habe, fehlten die Belege. Die Kalkulationssystematik zur Berechnung der DRG lasse keine Hinweise auf negative Auswirkungen aufgrund der GOÄ-Verhandlungen erkennen.

Durch die geplante Novellierung der GOÄ sei auch nicht die ärztliche Freiberuflichkeit in Gefahr. "Ärztinnen und Ärzte dürfen hinsichtlich ihrer ärztlichen Entscheidungen keine Weisungen von Nichtärzten entgegennehmen", betonen Henke und Botzlar. Freiberuflichkeit bestehe unabhängig davon, ob die Berufsausübung in einem Beschäftigungsverhältnis oder wirtschaftlich selbständig erfolge. Die neue GOÄ müsse weiterhin die doppelte Schutzfunktion für Patienten und Ärzte erfüllen: "Ausgewogene Preise schützen Patienten vor finanzieller Überforderung und sichern den Ärztinnen und Ärzten eine faire und angemessene Vergütung der erbrachten Leistungen."

Die bisherigen Verhandlungen der Bundesärztekammer seien durch Beschlüsse des 117. Deutschen Ärztetages in Düsseldorf und des 118. Deutschen Ärztetages in Frankfurt/Main eindeutig legitimiert. Verhandlungen implizierten zwangsläufig, dass die Verhandlungspartner unterschiedliche Positionen vertreten und die Ergebnisse Kompromisse darstellen. "Es ist zu hoffen, dass die Debatte auf dem Sonderärztetag zur weiteren Klärung und Befriedung beiträgt und sachgerechte Argumente im Vordergrund stehen. Denn unsachliche Polemik gegenüber den ärztlichen Verhandlungsführern und falsche Behauptungen über den Verhandlungsstand schaden der ärztlichen Seite in den Verhandlungen. Vom Sonderärztetag sollte daher durch klare Voten das Signal großer Geschlossenheit der Ärzteschaft ausgehen", fordert die MB-Spitze.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Hans-Jörg Freese, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Fax: (030) 746846-16

(wl)

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