Pressemitteilung | Deutsche Säge- und Holzindustrie e.V. (DeSH) - Geschäftsstelle Wiesbaden

Marktschwäche zwingt Sägeindustrie zur Produktionsanpassung

(Wiesbaden) - Die Krise am Bau hinterlässt in der Sägeindustrie deutliche Spuren. Wie die Aussprache im VDS-Forum am 20.02.2001 zeigte, ist der Nadelschnittholzmarkt außerordentlich schwach geworden. Die Auftragslage der Betriebe hat sich in den letzten Monaten zum Teil drastisch verschlechtert. Die Lagerbestände an Schnittholz sind überhöht. Die Ergebnisse der Firmenbefragung machen deutlich, wie schwierig die Marktverhältnisse derzeit sind. Eine durchgreifende Verbesserung ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht. Aufgrund der starken Rückgänge bei den Baugenehmigungen und im Fertighausbereich ist damit zu rechnen, dass die Marktschwäche auf längere Zeit anhält.

Die Nadelschnittholzproduktion ist nach den Zuwächsen in den ersten drei Quartalen aufgrund der Umfrageergebnisse der VDS im vierten Quartal nicht mehr gestiegen und im Januar 2001 um 3,1 % zurückgegangen. Für den Monat Februar sind noch wesentlich stärkere Produktionseinschränkungen zu erwarten.

Ergebnisse der Befragung im VDS-Forum
Die Betriebe stellen sich deshalb auf eine dringend notwendige Anpassung der Produktionskapazitäten ein. Einige Betriebe haben bereits Schichten reduziert, Kurzarbeit eingeführt oder die Produktion über die Fastnachtszeit eingestellt. Zum Teil wurden noch weitergehendere Produktionseinschränkungen vorgenommen. Auch in den Sturmschadensgebieten wurde die Produktion inzwischen deutlich zurückgefahren.

Die Betriebe sind bei der Bevorratung von Rundholz mit überwiegend drei bis vier Monaten und länger gut versorgt. Die angekündigte Rücknahme der Schnittholzproduktion wird diese Situation noch verbessern.

Positiv ist die Entlastung des heimischen Marktes durch den Schnittholzaußenhandel. Der Nadelschnittholzexport hat im Zeitraum Januar bis November 2000 um 40 % zugenommen, während die Nadelschnittholzeinfuhr in der gleichen Zeit um – 5,7 % zurückgegangen ist.

Die Exportaktivitäten werden weiter entwickelt. Die Exportzuwächse im vergangenen Jahr sind dafür eine gute Grundlage. Exportorientierte Nadel- und Laubholzbetriebe haben jetzt die Möglichkeit, die neugeschaffene Marke "Germantimber", die in Zusammenarbeit von Holzabsatzfonds und Exportausschuss der VDS entwickelt wurde, zu nutzen. Mit der neuen Marke wurden die Voraussetzungen für eine Profilierung der Exportprodukte dieser Industrie und für die Stärkung der Position der Betriebe auf den Auslandsmärkten geschaffen. Unterlagen für die Logonutzung können bei der VDS angefordert werden.

Mit großem Interesse wurden von Forummitgliedern die Ausführungen von Prof. Glos, Institut für Holzforschung, über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Holzbau- und Bauholznormung aufgenommen. Aus der europäischen Normung ergeben sich weitreichende Auswirkungen, auf die sich die Betriebe rechtzeitig einstellen müssen, um im Wettbewerb zu bestehen, indem die sich bietenden Chancen genutzt werden.

Dem Satzungsentwurf der VDS und der Beitragsordnung wurde inzwischen in den Gremien der Mitgliedsverbände grundsätzlich zugestimmt. Der Aufnahme von Einzelmitgliedern bei der VDS steht damit nichts mehr im Wege. Die Forum-Teilnehmer begrüßten diese Entwicklung.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung Deutscher Sägewerksverbände e.V. (VDS) Bahnstr. 4 65205 Wiesbaden Telefon: 0611/977060 Telefax: 0611/9770622

NEWS TEILEN: