Mehr Emotionalisierung im Modefachhandel / BTE-Präsidium diskutiert den Wandel im Wettbewerb

(Köln) - Mitte September traf sich das BTE-Präsidium unter der Leitung seines Präsidenten Steffen Jost zu seiner turnusmäßigen Herbstsitzung. Dabei wurde konstatiert, dass die aufgelaufenen Umsätze per Ende August mehrheitlich im niedrigen einstelligen Bereich über Vorjahr lagen. Die Lagerräumung der Saison Frühjahr/Sommer verlief meist erfolgreich, zum Teil allerdings mit höheren Abschriften. Die Erträge blieben insgesamt überwiegend stabil.

Sorge bereitet dem BTE-Präsidium, dass gerade kleinere Standorte immer mehr (Frequenz)Probleme bekommen, da die Zahl der Online-Käufer zunimmt. Da auch viele Kunden außerhalb der Ballungszentren heute eine breite Auswahl wünschen, wurde das Konzept der "virtuellen Verlängerung der Ladentheke" als interessante Möglichkeit bewertet, um Leerkäufe zu vermeiden und ggf. das Sortiment auszuweiten. Dabei bestellt der Händler beim Lieferanten über ein Tablet bzw. einen PC im Geschäft nicht vorrätige Ware, die der Kunde dann später im Laden abholen kann oder zugeschickt bekommt. Das BTE-Präsidium fordert die Lieferanten auf, sich für diese Art der Kooperation zu öffnen und entsprechende technische Strukturen zu schaffen.

Darüber hinaus empfiehlt das BTE-Präsidium dem stationären Modefachhandel, seinen Auftritt im Wettbewerb mit Online-Shops noch stärker zu emotionalisieren. Das fängt bei Ladenbau und Präsentation an, noch wichtiger aber ist die Qualität der Mitarbeiter. Diese benötigen vor allem eine hohe soziale Kompetenz, das nötige Fachwissen kann gelernt werden.

Beobachtet wurde zudem, dass der Preiswettbewerb mit dem Internet vor allem die bekannten Marken betrifft. Immer mehr Modehändler suchen daher nach Nischen und neuen Labels und haben damit oft auch Erfolg. In diesem Zusammenhang ist allerdings oftmals eine Veränderung der Warenpräsentation notwendig, auch der Einkauf dieser Ware ist komplexer als der bei Stammlieferanten. Da dazu auch ein ausgiebiger Messebesuche gehört, begrüßt das BTE-Präsidium, dass die Bread & Butter weiterhin in Berlin stattfindet und dem Modehandel damit aufwändigere Reisen erspart bleiben.

Ausführlich beschäftigte sich das BTE-Präsidium zudem mit den Versuchen von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, ein neues Öko- und Sozialsiegel zu etablieren. Da das Thema künftig weiter an Bedeutung gewinnen dürfte, fordert das BTE-Präsidium die Vorstufen auf, entsprechende Anstrengungen besser zu kommunizieren - z.B. auf der eigenen Website. Denn oftmals gibt es im Öko- und Sozialbereich sehr gute Projekte, Handel und Endverbraucher werden darüber aber nicht oder zu wenig informiert.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) Pressestelle An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: (0221) 921509-0, Fax: (0221) 921509-10

(sy)