Pressemitteilung | Deutscher Feuerwehrverband e.V. (DFV)

Mehr Frauen zur Feuerwehr / Forschungsteam geht Ursachen auf den Grund / Pilotprojekte sollen folgen

(Berlin) - Rund 67.000 Frauen sind bundesweit in den Freiwilligen Feuerwehren tätig, das sind sechs Prozent der aktiven Einsatzkräfte. Und das soll sich ändern: Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) will mehr Frauen für den Brandschutz gewinnen. Ein Forschungsteam soll durch seine Arbeit den Weg dahin ebnen und Leitlinien für die bessere Integration von Frauen entwickeln. Am Ende sollen praxisnahe Projekte realisiert werden. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend maßgeblich finanziell unterstützt.

"Wir wollen sagen können: Bei uns sind Frauen willkommen, bei uns stimmt das Betriebsklima, bei uns können sich Frauen nach ihren Wünschen engagieren und persönlich weiterentwickeln. Dieses Ziel verfolgen wir mit unserem gemeinsamen Projekt", sagen DFV-Präsident Hans-Peter Kröger und der verantwortliche Vizepräsident Ulrich Behrendt.

Staatssekretär Ruhenstroth-Bauer: Bürgerengagement nachhaltig stärken

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Peter Ruhenstroth-Bauer, sieht in diesem Projekt eine große Chance, mehr ehrenamtlich engagierten Frauen den Weg in eine Männerdomäne zu eben: "Die Initiative des Feuerwehrverbandes für ein Gleichstellungsprojekt ist beispielgebend. Mehr Mitarbeit von Frauen in der Feuerwehr stärkt das ehrenamtliche Engagement in der Zivilgesellschaft und dient unserem Gemeinwesen."

Projektleiterin PD Dr. Angelika Wetterer und ihr Team haben mit einer Reihe von Feuerwehrfrauen Expertinneninterviews geführt, die jetzt ausgewertet werden, und einen ersten Zwischenbericht vorgelegt. "Nach unserer Auffassung muss vielerorts noch ein Umdenken stattfinden, damit Frauen sich in der Feuerwehr besser akzeptiert fühlen. Es lässt sich absehen, dass Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildung von Führungskräften, die Beteiligung von Frauen in Gremien, ihr Zugang zu Qualifizierungslehrgängen, die bessere Vereinbarkeit von Familie, Ehrenamt und Beruf, die Vernetzung der Frauen untereinander sowie die Übernahme von Jugendlichen in den aktiven Dienst die Schwerpunkte für künftige Maßnahmen sein werden", sagt Projektleiterin Dr. Wetterer.

Zu ihrem Team gehören mit Dr. Margot Poppenhusen und Dr. Anja Voss zwei weitere Sozialwissenschaftlerinnen. Die Forscherinnen haben bereits vor dem DFV-Projekt das Engagement von Frauen in der Feuerwehr untersucht.

Projektergebnisse in die Praxis umsetzen

Dieses erste Projekt soll zum Jahresende abgeschlossen werden, und nach Auswertung der Interviews sollen Leitlinien für praktische Maßnahmen zur Gewinnung von Frauen für ein bürgerschaftliches Engagement in der Feuerwehr entwickelt und umgesetzt werden. Auch dies soll unter wissenschaftlicher Beratung stattfinden, damit die folgenden Projekte auch greifen.

"Wir hoffen, dafür auch wieder Unterstützung des Bundesministeriums erhalten zu können. Die Freiwilligen Feuerwehren sind eine wichtige Säule des Bürgerengagements in den Städten und Gemeinden. Der DFV wird sich mit seinen Ressourcen einbringen, um die Feuerwehren auch künftig leistungsfähig zu erhalten und dem Einsatz von Frauen in diesem besonderen Ehrenamt zu einer größeren Selbstverständlichkeit zu verhelfen", sagt DFV-Vizepräsident Behrendt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Feuerwehrverband e.V. Koblenzer Str. 133, 53177 Bonn Telefon: 0228/952900, Telefax: 0228/9529090

NEWS TEILEN: