Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro

Mehr Geld allein ist nicht die Lösung

(Berlin) - "Von der Anhebung des Kinderzuschlags um zehn Euro profitieren zu wenige Familien", kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der Beratungen des Bundeskabinetts in der heutigen Sitzung. "Das zentrale Problem ist und bleibt, dass Familien mit niedrigem Einkommen nicht zielgenau erreicht werden."

In seiner jetzigen Ausgestaltung kommt der Kinderzuschlag nur einem kleinen Kreis an Familien zugute. Wer zu wenig verdient, hat keinen Anspruch, sondern muss stattdessen Hartz IV beantragen. Wer knapp über der Höchsteinkommensgrenze liegt, verliert den Anspruch. Das führt zu der absurden Situation, dass sich das verfügbare Familieneinkommen verschlechtern kann, obwohl sich das Erwerbseinkommen der Eltern verbessert hat. Alleinerziehende haben ein besonders hohes Armutsrisiko, jedoch nur selten Anspruch auf den Kinderzuschlag. Dies muss geändert werden.

Der Kinderzuschlag ist ein sehr sinnvolles Instrument, um Familien zu unterstützen, deren Eltern im Niedrigeinkommensbereich arbeiten. Er ist gerade für Familien gedacht, in denen die Eltern durch ihr Einkommen für sich selbst sorgen können und nur wegen der Tatsache, dass sie Kinder haben, Hartz IV beantragen müssten. "Um armutsgefährdete Familien besser zu unterstützen, fordern wir, den Kinderzuschlag zu reformieren und zu einer einkommensabhängigen Kindergrundsicherung auszubauen", macht Neher deutlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V., Berliner Büro - Haus der Deutschen Caritas Claudia Beck, Pressesprecherin Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 2844476, Fax: (030) 28444788

(wl)

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