Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Mehr Markt und neues Marktdesign für die Energiewende gefordert / Energiedienstleister und KWK-Branche wollen Energieeffizienzsteigerung durch neue Versorgungsstrukturen und Abbau von Hemmnissen

(Hannover) - Mit Hilfe von Energieeffizienzdienstleistungen und Contracting könne die Energiewende nicht nur umgesetzt, sondern auch kostengünstiger gestaltet werden, ist sich Marcus Bort, Vorsitzender des 'ESCO Forum im ZVEI' sicher. "Wir Energiedienstleister verstehen uns als Impulsgeber der Energiewende", positioniert Bort die Branche der Contractoren bei einer Pressekonferenz der beiden Verbände 'ESCO Forum im ZVEI' und 'B.KWK Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e. V.' auf der Hannover Messe. "Mit diesem Anspruch machen wir deutlich, dass wir den 'schlafenden Riesen' Energieeffizienz wach rütteln können und wollen. Allerdings benötigen wir dazu einen fairen Marktzugang, der uns derzeit immer noch verwehrt wird durch die Ungleichbehandlung des Contracting gegenüber der Eigenversorgung gemäß Paragraph 37 im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)", kommentiert Bort die aktuellen politischen Rahmenbedingungen für die Marktentwicklung.

Berthold Müller-Urlaub, Präsident des B.KWK, sieht das Umschwenken zu einem neuen Marktdesign, das auf dezentrale Versorgung und intelligente Netze (Smart Grid) setzt, als eine Grundvoraussetzung dafür an, die ins Stocken geratene Energiewende wieder auf den Weg zu bringen. Müller-Urlaub bewertet die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) als einen zentralen Baustein für den Umbau, da sie zwei Anforderungen an eine moderne Energieversorgung gleichzeitig erfüllt: "Mit Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich bei Gesamtwirkungsraden von über 80 Prozent effizient, kostengünstig, umweltfreundlich und versorgungssicher Strom, Wärme sowie Kälte aus einer Hand dezentral produzieren. Damit haben wir eine wirksame Kostenbremse und gleichzeitig ein effektives Werkzeug zum Ausgleich schwankender Erzeugung aus Windkraft und Photovoltaik zur Verfügung. Bereits im letzten Jahr hat eine Prognos-Studie dargestellt, dass dezentrale KWK-Anlagen in Verbindung mit Wärmespeichern die insgesamt beste Lösung zur Integration erneuerbarer Energien in das Stromsystem sind."

Mit dem Gemeinschaftsstand 'Dezentrale Energieversorgung' treten die beiden Branchenverbände ESCO Forum im ZVEI und B.KWK auf der Hannover Messe an, um die Entscheider in Industrie, Gewerbe und Kommunen noch stärker für mögliche Effizienzsteigerungen durch dezentrale Energieversorgungslösungen zu sensibilisieren. Sie wollen darüber hinaus auch der Politik mit konkreten Beispielen für den Einsatz hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung deutlich zu machen, dass damit eine sinnvolle Ergänzung zu den erneuerbaren Energien zur Verfügung steht. "In Deutschland ließe sich der KWK-Anteil in den kommenden zehn Jahren leicht auf über 25 Prozent anheben. Damit wäre ein großer Schritt in Richtung Versorgungssicherheit und CO2-Einsparungen getan", ist sich Müller-Urlaub sicher.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Pressestelle Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6302-0, Telefax: (069) 6302-317

(tr)

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