Pressemitteilung | Deutscher Weinbauverband e.V. (dwv)

Mehr Markt und weniger Verwaltung in der EU-Weinbaupolitik

(Bonn) - Kommissar Fischler ist noch 6 Monate im Amt. Vieles hat er noch zu erledigen, mit dem Thema „Reform der Europäischen Weinmarktpolitik“ will er nicht mehr behelligt werden. Das hielt die Vertreter der Europäischen Weinbauverbände nicht davon ab, am 31. März 2004 in Brüssel ein „Brainstorming-Seminar“ für eine bessere Brüsseler Weinbaupolitik durchzuführen. Das Seminar zeigte einmal mehr, welch dicke Bretter zu bohren sind, um die Mittelmeerländer von einer Abkehr von der produktionsbezogenen Interventionspolitik hin zu einer konsumentenorientierten Marktpolitik zu bewegen. Für diese Politikwende setzen sich der Deutsche Weinbauverband und Deutsche Raiffeisenverband als Mitglieder des Europäischen Dachverbandes COPA-COGECA nachdrücklich ein. Inzwischen werden sie mit ihrer Forderung nach einer Umorientierung von einer Mehrheit der europäischen Weinbauverbände unterstützt, um die verfügbaren Brüsseler Mittel zukünftig verstärkt für eine Verbesserung der Weinbaustrukturen und für eine bessere Markterschließung in der EU und auf Drittlandsmärkten zu verwenden. Rudolf Nickenig, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes, hat als Vizepräsident der Fachgruppe Wein von COPA-COGECA einen weitergehenden Vorschlag eingebracht, um die Wettbewerbssituation der europäischen Erzeuger gegenüber den Weinbauländern der Neuen Welt zu verbessern. „Wir müssen endlich aus der defensiven Einstellung gegenüber der Exportoffensive der Neuen Welt herauskommen. Wir können und sollten den Konsumenten für den alltäglichen Genuss Weine aus den europäischen Weinbaugebieten anbieten, die mit vergleichbaren Bedingungen wie in der Neuen Welt hergestellt werden. Differenziert davon sollten wir Spezialitäten mit besonderen Herstellungsvorschriften anbieten, die auf einer großen europäischen Weintradition basieren und mit einer zukunftsorientierten Qualitätspolitik neue Maßstäbe setzen,“ umreißt Rudolf Nickenig die Ideen einer neuen europäischen Weinbaupolitik.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Weinbauverband e.V. Heussallee 26, 53113 Bonn Telefon: 0228/9493250, Telefax: 0228/94932523

NEWS TEILEN: