Pressemitteilung | GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Mehr Transparenz und Wettbewerb im Energiesektor: Wohnungswirtschaft fordert politische Weichenstellung für effiziente Energieversorgung ihrer Mieter

(Berlin) - "Im Zeitraum von 2000 bis Ende 2005 sind die warmen Wohnnebenkosten um rund 45 Prozent angestiegen. Die Position zwischen Energieversorgern und den privaten Endverbrauchern macht es für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft daher immer wichtiger, das Thema Energieversorgung und -effizienzsteigerung an zentraler Stelle in die strategische Unternehmensführung einzubeziehen", erklärte Lutz Freitag, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen anlässlich des gemeinsam mit dem BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen am 21. März 2006 in Berlin veranstalteten Energieforums. "Messbare Kostenentlastungen für die Mieterinnen und Mieter als Energieverbraucher haben jedoch grundlegende Weichenstellungen der Politik für mehr Preistransparenz und Wettbewerb im Energiesektor als Voraussetzung", so Freitag. Diese müssten auf dem am 3. April 2006 geplanten Energiegipfel der Bundesregierung und in dem für 2007 angekündigten energiepolitischen Gesamtkonzept vorgenommen werden.

"Was ist zu tun? Die Preiskalkulation der Versorger muss offen gelegt und nachprüfbar werden. Die Genehmigung der Netzentgelte muss sich an den Kosten des „besten“ Unternehmens, d. h. des Unternehmens mit den niedrigsten Kosten orientieren, ohne Regulierung geht es bei leitungsgebundenen Ver- und Entsorgern nicht", erklärte BBU-Vorstandsmitglied Ludwig Burkardt. Ebenso müssten die einzelnen Preisbestandteile der Energieträger von den Versorgungsunternehmen transparent und nachvollziehbar dargelegt und verschiedene Tarife, insbesondere unterschiedlicher Anbieter, für einen bestimmten Verbrauchsfall vergleichbar werden, forderte Burkardt. Mit Spannung erwarte zudem die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, inwieweit mit der Umsetzung der Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes bis zum 1. Oktober 2006 ein effizientes und kostensenkendes Durchleitungssystem und damit ein funktionierender Wettbewerb auf dem Gasmarkt geschaffen werde.

"Die Wohnungswirtschaft hat reagiert: Seit 1992 haben die in den Verbänden des GdW organisierten 3.200 Wohnungs- und Immobilienunternehmen über 57 Mrd. Euro in die Modernisierung und weitere 63 Mrd. Euro in die Instandhaltung und Instandsetzung des Gebäudebestandes investiert. Damit sind grundlegende Voraussetzungen für die bisher erreichten Einsparungen bei den Betriebskosten der Mieter geschaffen worden", so der GdW-Präsident.
"Es kann jedoch nicht sein, dass ein erheblicher Teil der Einsparwirkungen dieser von den Wohnungsunternehmen zugunsten der Mieterinnen und Mieter getätigten Investitionen jetzt vom Anstieg der Energiekosten - auf nicht funktionierenden Märkten - aufgezehrt und die Entwicklung der Wohnnebenkosten fälschlicherweise immer wieder den Wohnungsunternehmen angelastet wird", erklärte Lutz Freitag.

"Für die Wohnungsunternehmen werden - auch aus Gründen des Wettbewerbs auf den Wohnungsmärkten - die Anstrengungen zur Begrenzung der Wohnnebenkosten - soweit diese vom Unternehmen zu beeinflussen sind - eine zentrale Rolle in der Unternehmenspolitik beibehalten. Das Werkzeug des Betriebskosten-Benchmarking, Wege der Nachfragebündelung, aber auch die Nutzung einer dezentralen Energieversorgung und regenerativer Energien zur Stärkung der Unabhängigkeit und Verhandlungsposition gegenüber den Versorgungsunternehmen müssen dabei verstärkt zum Einsatz kommen", so GdW-Präsident Freitag. Bei ihren Bemühungen zur Verminderung der Energiekosten seien die Mieter als Energieverbraucher wichtige Partner der Unternehmen, deren Unterstützung die Wohnungswirtschaft bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und innovativer Lösungen in der Wohnungsbewirtschaftung benötigen.

Quelle und Kontaktadresse:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Pressestelle Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin Telefon: (030) 824030, Telefax: (030) 82403199

(tr)

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