Metallarbeitgeber kritisieren Warnstreiks als "unverantwortlich und unangemessen" Geschäftsführer Ernst-Peter Brasse "IG Metall gefährdet Tarifbindung in deutscher M+E-Industrie"

(Dortmund) - Als "unverantwortlich und unangemessen" hat der Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V. den Aufruf der IG Metall zur Durchführung massiver Warnstreiks in den M+E-Unternehmen der Region bezeichnet.

"Die IG Metall vergibt die Chance, Verhandlungen in einer vernünftigen und sachgerechten Atmosphäre fortzuführen", sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Ernst-Peter Brasse, am 3. Mai in Dortmund. Auch das am 28. April in Neuss vorgelegte alternative Angebot für 24 Monate bedeute ein klares Reallohn-Plus für die Beschäftigten. Es sei nicht nachvollziehbar, warum dieses Signal schon fast reflexartig mit Arbeitsniederlegungen beantwortet würde. "Kluge Lösungen werden am Verhandlungstisch und nicht auf der Straße vereinbart", erklärte Brasse.

Der Verbandsgeschäftsführer bezeichnete die Tarifrunde 2016 auch als "eine entscheidende für die Zukunftsfähigkeit des Flächentarifs im bedeutendstem Industriezweig Deutschlands". Von ihrem Ergebnis hänge es ab, ob verloren gegangenes Vertrauen in die Gestaltungsfähigkeit des Flächentarifs zurückgewonnen werden könne. Durch die zu hohen Abschlüsse der letzten Jahre habe der Flächentarif bei vielen Mitgliedern erheblich an Reputation verloren. "Die Tarifbindung in den Verbänden muss dringend wieder gestärkt werden", so Brasse. Massive Warnstreiks seien hierfür aber genau der falsche Weg und würden Mitgliedsunternehmen eher zweifeln lassen, ob ihre tarifgebundene Mitgliedschaft in einem Arbeitgeberverband noch zeitgemäß sei. "Diese Zweifel zu befeuern, kann auch nicht im Interesse der IG Metall sein", betonte Brasse.

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(wl)