Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Migrantenkinder: Führungskräfte der Zukunft / Neues BDA-Papier „Integration durch Bildung / Potenzial von Migrantenkindern entfalten“ vorgestellt

(Berlin) - In einer Zeit des globalen Wettbewerbs brauchen wir in unserem Land alle Talente und Begabungen – insbesondere das Potenzial der Migrantenkinder. Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist auf Know-how, Kreativität und Innovation angewiesen, während der demografische Wandel zugleich dazu führt, dass die personelle Basis dafür kontinuierlich schmaler wird. Zuwandererkinder sind daher für die Wirtschaft eine gewichtige Gruppe mit steigender Bedeutung, erklärt die BDA in ihrem heute (9. November 2006) veröffentlichten Positionspapier „Integration durch Bildung – Potenzial von Migrantenkindern entfalten“. Dem deutschen Bildungssystem ist die sprachliche, gesellschaftliche und berufliche Integration der Zuwandererkinder bislang nicht gelungen; stattdessen sind gravierende Mängel zu verzeichnen. Die Bildungspolitik hat zwar mit Maßnahmen zur Sprachförderung begonnen, wird aber noch deutlich mehr tun müssen.

Die BDA plädiert für eine möglichst frühe intensive Sprachförderung in einem obligatorischen und beitragsfreien Kindergarten. In der Schule muss die Sprachförderung kontinuierlich und umfassend fortgesetzt werden – in allen Fächern und in außerunterrichtlichen Maßnahmen.

Mehrsprachigkeit und Interkulturalität sind nicht Defizite, sondern ausgesprochene Stärken und Chancen der Zuwandererkinder: Die Vielfalt der Kulturen kann in der Globalisierung zu einem produktiven Wettbewerbsfaktor werden. Mitarbeiter mit interkulturellen Kompetenzen werden wichtiger, wenn auch das wirtschaftliche Umfeld kulturell immer mehr diversifiziert. Interkulturelle Kompetenzen werden die Schlüsselkompetenzen der Zukunft sein.

Mangelnde Ausbildungsreife, Sprachdefizite und fehlendes Wissen über die Chancen und die Bedeutung einer Berufsausbildung führen dazu, dass viel zu wenig Jugendliche mit Migrationshintergrund eine Ausbildung beginnen und erfolgreich beenden. Durch ein konsequentes Qualitätsmanagement und eine individuelle Förderung an den Schulen muss sicher gestellt sein, dass Migrantenkinder mit dem nötigen Rüstzeug für eine Ausbildung ausgestattet werden. Schon während der Schulzeit muss in Kooperation mit Berufsberatung und Betrieben auch ein Übergangsmanagement ansetzen, das durch eine individuelle Begleitung die Integration in Ausbildung erleichtert. Mehr flankierende Unterstützungsangebote sichern einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Wir müssen aber auch mehr Unternehmer mit Migrationshintergrund für die Ausbildung gewinnen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Dr. Uwe Mazura, Leitung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 20330, Telefax: (030) 20331055

(bl)

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