Pressemitteilung |

Milch ist und bleibt Qualitätsprodukt / Verbraucher sehen keinen Zusammenhang zwischen Milchqualität und gentechnisch veränderten Futtermitteln

(Bonn) - Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid (*) hat der Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel keinen nennenswerten Einfluss auf die hohe Wertschätzung des Verbrauchers für Milchprodukte. Die überwiegende Mehrheit der insgesamt 1.003 Befragten würde zudem das Nebeneinander von gekennzeichneten, gentechnisch veränderten Lebensmitteln und nicht veränderten Produkten im Regal des Lebensmittelhandels akzeptieren.

In der vom Deutschen Raiffeisenverband (DRV) im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie nennen Verbraucher konsequent Frische, Preis und Qualität als die drei wichtigsten Kriterien beim Einkauf ihrer Milchwaren. Nur wenige Befragte stufen Produktinformationen über Gentechnik als eines der drei wichtigsten Auswahlkriterien ein.

Bei der Emnid-Umfrage wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass seit nahezu zehn Jahren auch gentechnisch veränderte Futtermittel in der Landwirtschaft verwendet werden. Ein Zusammenhang zwischen diesen Futtermitteln und der Qualität tierischer Produkte wie Milch, Fleisch und Eier wird von der überwiegenden Mehrheit der Verbraucher jedoch nicht gesehen. Insgesamt 87 Prozent geben an, in den letzten Jahren keine Veränderung bei der Qualität tierischer Lebensmittel festgestellt zu haben. Immerhin die Hälfte der Verbraucher zeigt sich darüber informiert, dass Milchkühe bereits seit mehreren Jahren auch mit gentechnisch veränderten Futtermitteln versorgt werden. Die große Mehrheit - 88 Prozent - dieser informierten Verbrauchergruppe bestätigt zudem, dass sie Milchprodukte auch weiterhin für gesunde Lebensmittel hält.

DRV-Präsident Manfred Nüssel bewertet die aktuellen Umfrageergebnisse als Bestätigung der Positionen innerhalb der Branche und der Einschätzung wissenschaftlicher Experten. Gentechnisch veränderte Futtermittel seien seit nahezu zehn Jahren fester Bestandteil der Erzeugung sicherer und qualitativ hochwertiger Milchprodukte. „Verbraucher vertrauen beim Einkauf ihrem eigenen positiven Urteil und ihren Erfahrungen mit dem Qualitätsprodukt Milch“, so Nüssel.

Die Emnid-Umfrage widerspricht überdies der Meinung, Verbraucher würden keine gentechnisch veränderten Produkte in den Regalen des Lebensmittelhandels akzeptieren. Knapp 83 Prozent der Befragten finden es in Ordnung, wenn im Handel neben den herkömmlichen Lebensmitteln auch gekennzeichnete, gentechnisch veränderte Waren angeboten würden.
Hierzu DRV-Präsident Nüssel: „Die Verbraucher sind offen für neue Entwicklungen und wollen keine Bevormundung oder Verbote. Vielmehr fordern sie sachliche Informationen - wie die Kennzeichnung von Produkten - um eigenständig ihre Wahl zu treffen.“

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Kontroversen um das Thema „Gen-Milch“ bestätigt die Emnid-Umfrage des DRV ein hohes Maß an Irritation bei den Verbrauchern. Befragt, was sie sich unter "Gen-Milch" vorstellen, können 35 Prozent hierzu keine Angaben machen. 20 Prozent der Verbraucher gehen davon aus, dass mit "Gen-Milch" eine gentechnisch veränderte Milch gemeint ist bzw. dass die Kühe gentechnisch verändert sind. 13 Prozent vermuten, dass diese Milch künstlich hergestellt wird bzw. nicht von Tieren stammt. Nur 28 Prozent stellen sich unter "Gen-Milch" ein Produkt vor, das unter Verwendung gentechnisch veränderter Futtermittel erzeugt wurde.

DRV-Präsident Manfred Nüssel: "Unsere aktuelle Umfrage unterstreicht, dass eine Versachlichung der Diskussionen über Grüne Gentechnik dringend geboten ist. Der DRV bedauert, dass in der Vergangenheit oftmals gezielte Verbraucherverunsicherung an die Stelle eines sachlichen Dialogs getreten ist. Der weltweite Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen verzeichnet hohe Zuwachsraten und beläuft sich inzwischen auf ca. 81 Mio. Hektar2. Gentechnisch veränderte Futtermittel werden daher auch in Zukunft Bestandteil der Erzeugung sicherer und qualitativ hochwertiger Milchprodukte bleiben. Dies schließt natürlich nicht aus, dass unsere genossenschaftlichen Molkereien auch Marktsegmente bedienen, die auf dem ausschließlichen Einsatz konventioneller Futtermittel basieren."

(*) Im Auftrag des DRV befragte TNS Emnid am 11. und 12. Januar 2005 insgesamt 1.003 Verbraucher ab 14 Jahren telefonisch.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV) Dr. Claudia Döring, DRV-Abt. Lebensmittelrecht Adenauerallee 127, 53113 Bonn Telefon: 0228/1060, Telefax: 0228/106266

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