Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Milchviehhalter bei Agrarministerkonferenz in Bad Homburg: Sicherheitsnetz muss wirksam ausgestaltet werden

(Freising) - Aus dem ganzen Bundesgebiet reisen Milchviehhalter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) am 19. und 20. März zur Agrarministerkonferenz nach Bad Homburg an und begleiten diese mit Aktionen. Ihre Botschaft an die Ministerinnen und Minister lautet: "Wirksames Sicherheitsnetz - jetzt installieren!"

Schon im Vorfeld der Konferenz ließ man von politischer Seite verlautbaren, dass ein zentraler thematischer Schwerpunkt Fragen des Tierwohls sein sollen.
Auch der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. sieht Bedarf, sich mit dem Thema des Tierwohls sachlich und praxisorientiert zu beschäftigen, kann aber nicht akzeptieren, wenn die systemischen Fragen der künftigen Marktgestaltung und -position der Milchviehhalter nicht mindestens gleichrangig behandelt werden.

Die zunehmend globalen Warenströme, das Ende der Quote am 31. März 2015, gestiegene gesellschaftliche Erwartungen, die stark zunehmende Konzentration der Milchverarbeiter und viele andere Entwicklungen haben das Marktumfeld der Milchviehhalter erheblich verändert und bringen neue Herausforderungen für die Milchviehhalter, denen sie sich stellen müssen und auch wollen. Bei all diesen Veränderungen gibt es allerdings einige Umstände, die trotz dringendem Handlungsbedarf gleich geblieben sind: Das aus den 60-ziger Jahren stammende Sicherheitsnetz besteht noch immer aus den Instrumenten "Staatliche Intervention" und "Private Lagerhaltung" und hat in den vergangenen Jahren bereits mehrfach bewiesen, dass es nicht in der Lage ist, in Marktkrisen massive Wertschöpfungsverluste für die Milchviehhalter zu verhindern. Auch die Marktstellung der Milchviehhalter ist unverändert schlecht: Sie tragen weiter das Markt- und Preisrisiko praktisch alleine und ihre Einflussmöglichkeit auf den Milchmarkt schwindet mit zunehmender Weltmarktorientierung weiter.

Die zentralen Forderungen der Milchviehhalter zu dieser Agrarministerkonferenz lauten daher:

- Der BDM hat mit seinem Milchmarkt-Krisenmanagement-Konzept einen Vorschlag für ein effizientes Sicherheitsnetz für den EU-Milchmarkt vorgelegt, der zeigt, dass die Milchviehhalter Verantwortung für den Markt übernehmen wollen. Die Minister sind gefordert, sich unvoreingenommen damit zu beschäftigen und sich in die weitere Ausarbeitung des Konzepts konstruktiv einzubringen. Eine Ablehnung ohne entsprechende Alternativvorschläge, wie ein effizientes Milchmarkt-Krisenmanagement bewerkstelligt werden kann, ist für die Milchviehhalter nicht akzeptabel. Sie erwarten einen offenen und lösungsorientierten Dialog mit dem Ziel, möglichen Milchmarktkrisen wirksam zu begegnen. Dass das Marktrisiko noch immer weitgehend alleine von Milchviehhalter getragen werden soll, ist nicht länger akzeptabel.

- Eine weitere zentrale Forderung der Milchviehhalter lautet in diesem Zusammenhang, verbindliche Verträge zwischen Molkereiwirtschaft und Milchviehhaltung vorzugeben, in denen der konkrete Preis, die Menge, Laufzeit und die Qualität der zu liefernden Milch vereinbart werden müssen, ehe diese den Betrieb verlässt. Das hat gerade auch für genossenschaftlich organisierte Milchverarbeitungsunternehmen zu gelten.

Im "Bad Homburger Milchbauern-Manifest" sind diese und weitere Forderungen der BDM-Milchviehhalter zusammengefasst (nachzulesen unter www.bdm-verband.de).

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

(mk)

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