Mit Musik Grenzen überwinden / Chilenische Kinder aus Armenviertel zu Gast in Deutschland

(Duisburg) - Dass Musik keine Grenzen kennt, ist allgemein bekannt. Dass sie Jugendliche vor Armut, Drogen und Gewalt schützen kann, weniger. Beides zeigen die Schüler der Escuela Popular de Música y Arte aus Achupallas/Chile, die Anfang September für zwei Wochen nach Deutschland kommen, um gemeinsam mit deutschen Altersgenossen zu musizieren. Auf dem Programm stehen Konzerte in Hannover (9.9.), Hamburg (10.9.), Berlin (12.9., mit den Berliner Symphonikern!), Duisburg (13.9.) und Köln (15.9.).

Carla, Victor und die anderen sechs Jugendlichen der Gruppe leben in teilweise extrem armen Verhältnissen: Manche der Familien müssen mit 25 Euro im Monat auskommen. In Achupallas, unweit der chilenischen Küstenstadt Viña del Mar gelegen, ist die Arbeitslosigkeit hoch, Alkohol, Marihuana und Crack sowie Gewalt unter Jugendlichen sind weit verbreitet. In der 1998 gegründeten Escuela Popular de Música y Arte, die von der deutschen Entwicklungshelferin Michaela Weyand geleitet wird, erhalten 120 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche dank eines Stipendiums der Kindernothilfe eine musikalische Ausbildung. Und nicht nur das: Sie erfahren, dass man mit Ausdauer, Fleiß und Beständigkeit etwas aus seinem Leben machen kann.

Um das mehrfach ausgezeichnete Projekt bekannter zu machen, kommen die Schüler der Escuela Popular vom 1. bis zum 16. September auf Einladung des Deutschen Musikrates und des Verbands Deutscher Schulmusiker nach Deutschland. Untergebracht werden sie bei den Familien der "Coolen Streicher" in Hamburg, mit denen sie auch die ersten drei Konzerte bestreiten werden. Bei den "Coolen Streichern" spielen Kinder, die gerade erst ihre Geige halten können, zusammen mit Jugendlichen, die sich auf die Aufnahme an der Musikhochschule vorbereiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Kindernothilfe e.V. Düsseldorfer Landstr. 180, 47249 Duisburg Telefon: 0203/77890, Telefax: 0203/7789118