Mittelstand gegen Ausbildungsgarantie und Ausbildungsabgabe

(Berlin) - Zu den Forderungen von Grünen und Gewerkschaften nach Ausbildungsgarantien und Ausbildungsabgaben der Unternehmen, erklärt der Präsident des Bundesverbands der mittelständischen Dienstleistungswirtschaft (AWM), Günter Schmitt-Bosslet:

„Der Wunsch nach Regulierung scheint bei manchen Gruppen so groß zu sein, dass man selbst solche Dinge regeln will, die sich beim besten Willen nicht auf Knopfdruck regeln lassen.“ Ausgebildet wird nur dann, wenn die Unternehmen eine wirtschaftliche Perspektive sehen und sich das leisten können. Im Durchschnitt kostet ein Azubi 65.000 Euro. Wenn einem Unternehmen das Wasser bis zum Hals steht, dann überlegt man dreimal, ob man noch ausbilden kann. Und jeder kennt die katastrophale Wirtschaftslage, die wir im Mittelstand haben. Eine Ausbildungsabgabe ist in einer solchen Situation besonders unsinnig.“

Schmitt-Bosslet verweist darauf, dass der Mittelstand siebzig Prozent der Ausbildungsplätze vorhält: „Wenn hier einige Damen und Herren auf der Gewerkschaftsseite das große Wort führen und die Unternehmen geißeln, sie würden ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zur Ausbildung nicht gerecht, dann ist das ungerechtfertigte Stimmungsmache, um von der eigenen Rolle als Reformbremse in Deutschland abzulenken!“

Schmitt-Bosslet fordert im Gegenzug umfassende Strukturreformen: „Alles, was wir zur Zeit erleben – der Lehrstellenmangel, die Arbeitslosigkeit, die Pleitewelle – sind Symptome der Strukturkrise am Standort Deutschland. Wir beheben diese Probleme nur, wenn wir den Arbeitsmarkt radikal deregulieren, wenn wir massiv die Steuern senken und umfassend die Sozialsysteme zur Abgabenreduzierung reformieren. Das ist zu tun. Alles andere ist der Versuch, Verantwortung auf andere abzuwälzen und vordergründig Aktionismus zu zeigen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Aktionsgemeinschaft Wirtschaftlicher Mittelstand e.V. (AWM) Luisenstr. 41 10117 Berlin Telefon: 030/2888070 Telefax: 030/28880710