Monti-Vorschläge belasten den Automobilmarkt und gefährden Arbeitsplätze

(Frankfurt am Main) - Präsidium und Vorstand des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) sehen in dem Entwurf der EU-Kommission zur Neuregelung des EU-Autohandels eine Belastung für den Automobilmarkt, die Arbeitsplätze gefährdet und sich letztlich nachteilig für den Kunden auswirkt. Nach der Vorstandssitzung erläuterte die deutsche Automobilindustrie in einer gemeinsamen Erklärung ihre Position:

"Die deutsche Automobilindustrie ist im härtesten Wettbewerb international erfolgreich. Sie hat sich stets für freie Märkte ausgesprochen - und wird das auch künftig tun. Sie sieht in den Vorschlägen von EU-Kommissar Monti aber eine Belastung des Automobilmarkts, die Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet und sich nachteilig für den Kunden auswirkt.

Mit der neuen EU-Vertriebsregelung wird das Automobil deutlich schlechter gestellt als jedes andere Produkt in Europa. Alle deutschen Automobilhersteller sind geschlossen gegen eine solche Ungleichbehandlung, welche mit dem Hinweis auf unterschiedliche Preise in Europa nicht zu begründen ist. Denn die Preisharmonisierung der Automobilhersteller ist bereits in vollem Gange und wird vorangetrieben durch den scharfen Wettbewerb.

Das vollmundige Versprechen des Brüsseler Kommissars an die europäischen Kunden, alle Neuwagen würden durch die neue EU-Verordnung billiger, ist nicht einzulösen. Da die Händler bereits heute im Neuwagengeschäft kaum etwas verdienen, ist in vielen europäischen Niedrigpreisländern aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung innerhalb der EU eher mit einer Preisanhebung zu rechnen.

Die Ursache für die noch unterschiedlichen Preise in Europa sind vor allem die hohen Verbrauchs- und Luxussteuersätze in den einzelnen EU-Staaten, die beispielsweise in Dänemark über 200 Prozent betragen. Hinzu kommt die Mehrwertbesteuerung von Neufahrzeugen nach dem Bestimmungslandprinzip, die ebenfalls maßgeblich zu den Preisunterschieden auf dem europäischen Automobilmarkt beiträgt."

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