Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

"Mündige Verbraucher machen derzeit Politik mit dem Einkaufskorb" / Künast soll sich weiter um Lebensmittelqualität kümmern

(Berlin) - Mit Verwunderung nimmt die Verbraucher Initiative die jüngsten Äußerungen von Bundesverbraucherministerin Künast zu den derzeitigen Preiskämpfen zur Kenntnis. "Die Politik müsse endlich die Sorgen der Menschen um Arbeitsplätze und die Angst vor weitere finanziellen Belastungen ernst nehmen statt mehr reglementieren zu wollen", erklärte der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher am 16. Januar in Berlin.

Renate Künast hat unbestritten beim Verbraucherschutz in den letzten beiden Jahren viele Dinge angestoßen, lobte Bundesgeschäftsführer Georg Abel. So steht die Bundesverbraucherministerin auch für eine höhere Lebensmittelsicherheit. "Der Ausbau der Kontrollen und damit die Sicherung der Lebensmittelqualität ist eine klassische Aufgabe von Frau Künast", so Georg Abel. Die Mehrkosten für die Lebensmittelsicherheit gehen in die Endpreise ein und werden bereits heute durch die Konsumenten gezahlt.

Derzeit haben es hochwertige Qualitätsprodukte z.B. aus dem ökologischen oder fairen Handel besonders schwer. Gesetzliche Mindestpreise könnten hier lediglich den preislichen Abstand verringern. Die Hemmschwellen beim Kauf sind aber z.B. das Wissen über den versprochenen Zusatznutzen oder die Frage, wo derartige Produkte zu erhalten sind. "Die ist - genauso wie Informationen über das soziale und ökologische Verhalten der Unternehmen - eine Frage der Transparenz und der Information", so Georg Abel. Hier sind vor allem die unabhängigen Verbraucherorganisationen gefragt.

"Im Moment verhalten sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher marktwirtschaftlich", so Georg Abel. Angesichts der Unsicherheit um den Arbeitsplatz und der Angst vor weiteren finanziellen Belastungen werden Ausgaben reduziert, unnötige Ausgaben verschoben und auf preiswertere Angebote ausgewichen. Auf diese "Politik mit dem Einkaufskorb" sollte die Bundesregierung mit längst überfälligen Reformen statt mit mehr Reglementierungen regieren, so die Verbraucher Initiative .

Für den kleinen und mittelständischen Handel gebe es schon seit Jahrzehnten Probleme. Auf der anderen Seite zeigten der gestiegene Umsatz bei Tankstellen oder bei Sonntags geöffneten Bäckereien, dass offenkundig Marktnischen bestehen. "Bei anderen Öffnungszeiten oder für zusätzliche Leistungen wie Lieferservice sind Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, auch höhere Preise zu zahlen", so Georg Abel.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Elsenstr. 106 12435 Berlin Telefon: 030/5360733 Telefax: 030/53607345

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