Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU begrüßt EU-Agrarbeschluss als Chance für Kurswechsel / Billen: Bundesländer müssen Reformbeschlüsse zügig umsetzen

(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat den Beschluss der europäischen Agrarminister zur EU-Agrarreform als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnet. Der Kompromiss bietet die Grundlage für einen Kurswechsel", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Auch wenn einige Reformvorschläge verwässert oder aufgeschoben worden seien, könne mit dem Beschluss endlich das Ende einer verfehlten europäischen Agrarpolitik eingeleitet werden. Hierzu müssten jetzt allerdings die Chancen im Rahmen der nationalen Umsetzung konsequent und ohne größere Verzögerung genutzt werden. Dies betreffe insbesondere die Umschichtung der Agrarmittel in die Förderung des ländlichen Raums sowie die Einführung einer von der Produktion entkoppelten Flächenprämie.

Zu den wesentlichen Verbesserungen gehöre nach Auffassung des NABU der Einstieg in die Entkopplung der Direktzahlungen von der Produktion. So könne anstatt unzähliger produktbezogener Subventionen in Zukunft eine regional einheitliche Acker- und Grünlandprämie eingeführt werden. Mit der Bindung der Prämienzahlung an Umweltauflagen würde zudem ein Signal gegen die Intensivierung der Landwirtschaft gesetzt. Ferner sollten bis zu fünf Prozent der Agrarzahlungen in die Entwicklung des ländlichen Raums und in Agrarumweltprogramme umgeschichtet werden. Höhere Finanzierungssätze durch die EU tragen schließlich dazu bei, dass Umweltmaßnahmen an Bedeutung gewinnen", so Billen.

Der NABU appellierte an die Bundesländer, eine möglichst rasche Umsetzung der Reformbeschlüsse konstruktiv zu unterstützen. Dies betreffe insbesondere die Einführung einer regionalen Flächenprämie, mit der endlich auch das bislang benachteiligte Grünland gefördert werden könne. Die Länder haben es jetzt in der Hand, mit einer einfacheren und naturverträglicheren Grundprämie gesellschaftlich gewünschte Leistungen anstatt Butter- und Getreidebergen zu fördern", so Billen weiter.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26, 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0, Telefax: 0228/4036-200

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