Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU begrüßt Jahresgutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen

(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat das am 11. April 2002 vom Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) vorgestellte Jahresgutachten in seiner inhaltlichen Ausrichtung als wichtiges Barometer der deutschen Umweltpolitik bewertet. "Mit dem Gutachten bringt der SRU nicht nur seine fachlich Expertise ein, sondern macht auch politisch strategische Aussagen", sagte NABU-Umwelt-Expertin Susanne Hempen.

Der Rat positioniere sich eindeutig für einen Nachhaltigkeit, bei der die Ökologie im Vordergrund stehe und soziale sowie ökonomische Faktoren zu berücksichtigen seien. Der Abwertung von Umweltbelangen in der Nachhaltigkeitsdebatte werde eine eindeutige Absage erteilt. Der Empfehlung des Rates, Deutschland solle dabei eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen, müsse auch außerhalb der Umweltpolitik Rechnung getragen werden. "Deutschland hat seit Jahren an seinem Image als Umweltengel Europas eingebüßt. Die Bundesregierung ist jetzt aufgefordert die ökologische Modernisierung voranzutreiben und verstärkt eine innovationsorientierte Umweltpolitik zu betreiben", so Susanne Hempen. Dabei müsse noch deutlicher nach dem Vorsorgeprinzip verfahren und für viele umweltrelevante Prozesse eindeutige Zielvorgaben festgelegt werden.

Der NABU begrüße ausdrücklich, dass der Rat die Festlegung des mittelfristigen CO2-Minderungsziels um 40 Prozent bis 2020 empfehle und damit dem Klimaschutzkritiker Werner Müller eine klare Absage erteile. Auch mit der Forderung nach einer Fortführung der ökologischen Steuerreform über 2003 hinaus seien NABU und Sachverständigenrat quasi deckungsgleich. Die Aussagen zum Zwangspfand bewerte der NABU hingegen als kontraproduktiv. "Wir gehen auch weiterhin davon aus, dass das Zwangspfand kommt und zu einer Stabilisierung der Mehrweganteile führt", so Hempen.

In den Punkten Flächenverbrauch und Abfallwirtschaft mahne der SRU Handlungsbedarf an, der vom NABU unterstützt werde. "Wenn der Flächenverbrauch mit täglich fast 130 Hektar Fläche weiter ungebremst voranschreitet, wird dies schon sehr bald zu neuen ökologischen Problemen führen", mahnte Hempen.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0 Telefax: 0228/4036-200

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