Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU begrüßt Vorschläge Stolpes zur Kürzung der Eigenheimzulage / Billen: Keine Förderung für Neubau auf der grünen Wiese

(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat die Forderung von Bundesbauminister Manfred Stolpe begrüßt, die Eigenheimzulage künftig nicht mehr in Neubaugebieten zu gewähren. "Die Zielsetzung dieser Subvention mit einer solchen Einschränkung zu korrigieren, wäre ein erster Schritt zu einer zeitgemäßeren Wohnungsbaupolitik", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Der NABU appellierte an Opposition und die zögerlichen Teile in der Koalition, den Vorstoß des Ministers zu unterstützen und damit eine klare und zukunftsweisende Entscheidung zu treffen. Aus Sicht des NABU wäre allerdings die Abschaffung der Eigenheimzulage immer noch die sinnvollste Lösung. Die Zulage käme nämlich nicht nur den Staat sehr teuer zu stehen und sei ökologisch kontraproduktiv, auch die Bauherren erhielten wenig konkrete Anstöße für zukunftsfähige Entscheidungen und könnten mit ihr lediglich Mitnahmeeffekte erzielen. "Wer wirklich bauen möchte, baut auch ohne die Eigenheimzulage", so Billen.

Familien mit Kindern, die sich für ein Haus in der Stadt statt im Neubaugebiet entscheiden, sollten nach Auffassung des NABU gleichwohl dafür belohnt werden. Bau und Erwerb von Wohneigentum innerhalb der Städte und Gemeinden müsse deutlich besser gestellt werden als ein Neubau auf der so genannten grünen Wiese. Eine Gleichstellung von Neubau- und Bestandsförderung, wie inzwischen vielfach propagiert, greife demnach zu kurz. *Es kommt vielmehr darauf an, wo gebaut und wo Wohneigentum erworben wird und wohin entsprechend staatliche Gelder fließen", so Billen.

Angesichts des bereits spürbaren Bevölkerungsrückgangs müsste die Eigenheimzulage gestrichen oder zumindest die Fördermittel auf die Städte und Gemeinden in ihren bestehenden Grenzen konzentriert werden. *Alles andere treibt nur die Folgekosten für die Gemeinden in die Höhe und suggeriert den Menschen das Eigenheim am Stadt- und Dorfrand fälschlich als sichere Altersvorsorge", sagte der siedlungspolitische Sprecher des NABU, Ulrich Kriese. Der NABU hat einen Kompromissvorschlag für eine reformierte Eigenheimzulage im Detail ausgearbeitet und den Verantwortlichen in Bund und Ländern bereits im April zugeleitet.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26, 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0, Telefax: 0228/4036-200

NEWS TEILEN: