Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU fordert Pestizidabgabe zur Entschädigung von Landwirten

(Bonn) - Eine Pestizidabgabe zur Kompensation der gesellschaftlichen Kosten des Pestizideinsatzes und zur Entschädigung von Landwirten hat der Naturschutzbund NABU vor dem Hintergrund Regierungserklärung vom 6. Juni 2002 von Verbraucherministerin Renate Künast zum Nitrofenskandal gefordert. "Der aktuelle Skandal belegt erneut, dass der Pestizideinsatz enorme Folgekosten verursacht, die vom Steuerzahler nicht weiter getragen werden können", so NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Die Einführung einer zweckgebundenen Abgabe auf Pestizide sei daher geeignet, sowohl die Belastungen von Umwelt und Gesundheit zu verringern als auch betroffene Landwirte bei einem Ertragsausfall zu entschädigen. Ein Teil der Mittel aus der Abgabe sollten zudem der Förderung und Beratung im Bereich "nicht-chemischer" Pflanzenschutzverfahren dienen.

Nach Auffassung des NABU müssten Politik und Berufsstand jetzt alles daran setzen, dass die Verbraucher ihr berechtigtes Vertrauen in Ökoprodukte vollständig zurückgewinnen. "Jetzt gilt es, aus diesem Zwischenfall zu lernen und die notwendigen Kontrollen und Qualitätssicherungen rechtlich festzuschreiben", so Billen. Neue Auszeichnungen wie das vom Bauernverband propagierte "QS-Zeichen" würden wenig Sinn machen, weil Lebensmittelsicherheit für alle Produkte selbstverständlich sein müsse. Vielmehr müsse durch einen rechtlichen Rahmen ein System für Lebensmittel gelten, das die Kontrollen und Wege der Produktion nachvollziehbar mache.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0 Telefax: 0228/4036-200

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