Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU und LBV: Keine neuen Staustufen für die Donau Rückverlegungen der Deiche und zusätzliche Rückhalteräume jetzt planen

(Bonn/Hilpoltstein)- Der Naturschutzbund NABU und der bayerische Landesbund für Vogelschutz LBV haben an die bayerische Staatsregierung appelliert, sich endgültig und öffentlich zu einem Ausbau der Donau ohne weitere Staustufen zu bekennen. "Wer immer noch glaubt, Flüsse seien rein technisch zu beherrschen und müssten vor allem nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten behandelt werden, handelt vorsätzlich falsch und gefährdet Mensch und Natur", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Wenn Bayerns Umweltminister Schnappauf aktuell betone, dass wirksamer Hochwasserschutz in der Fläche ansetzte, sei spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich auch an der Donau für die im Bundestag beschlossene verträglichere Ausbau-Variante zu entscheiden.

Nach Ansicht von LBV und NABU müssten jetzt die längst überfälligen Entschlüsse für Deichrückverlegungen und die Reaktivierung natürlicher
Auen- und Rückhalteflächen gefasst werden. "Ein Fluss erinnert sich. An Stellen, an denen ein Fluss reguliert und in neue Bahnen gezwängt wurde, holt er sich den Platz in Extremsituationen zurück", erklärte LBV-Donauexpertin Ulrike Lorenz ihren Appell für naturverträgliche Konzepte. An der Zielsetzung "Raus aus den Auen" müssten zukünftig die Bebauungspläne ausgerichtet werden.

Anstatt mit immer höheren Deichen schwer kalkulierbare Folgen einer verfehlten Ausbaupolitik kurieren zu wollen, müssten vielmehr vorsorgende Maßnahmen auch in den Einzugsgebieten an den Fluss-Oberläufen und Zuflüssen ergriffen werden. Schließlich fordere auch die seit vergangenem Jahr gültige Wasserrahmenrichtlinie eine ganzheitliche, flussgebietsbezogene Betrachtung. NABU und LBV mahnten seit langem ein Stopp des fortschreitenden Flächenverbrauches und der Bodenversiegelung an. "Auch an der Donau sind kreis- und länderübergreifende Planungen gefragt, die durch mehr Natur in und an unseren Flüssen für eine Entschärfung der selbst geschaffenen Probleme sorgen", so Lorenz.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0 Telefax: 0228/4036-200

NEWS TEILEN: