Pressemitteilung | WirtschaftsVereinigung Metalle e.V. (WVM)

NE-Metallpräsident Grillo sieht in Industrie Stabilisator in der Krise

(Düsseldorf) - Der Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle und Vorstandsvorsitzende der Grillo-Werke AG, Ulrich Grillo, betonte auf der heutigen (11. November 2009) Mitgliederversammlung des Dachverbandes der Nichteisen-Metallindustrie in Düsseldorf die Herausforderung, vor der die Politik, Gesellschaft und Industrie nach der Finanz- und Wirtschaftskrise stehen. "Es gilt, jetzt die richtigen Lehren aus den Ereignissen zu ziehen. Die Industrie ist kein Verursacher, sondern gehört klar und eindeutig zu den Stabilisatoren in der Krise", so Ulrich Grillo wörtlich.

Grillo sieht insbesondere in der Nichteisen-Metallindustrie als moderne Grundstoffindustrie eine wesentliche Triebfeder des sich abzeichnenden Aufschwungs. Für ihn ist klar, dass es ohne Industrie keine Innovation, ohne Innovation keine Zukunftstechnologien, ohne Zukunftstechnologien kein Wachstum, keine nachhaltige Entwicklung und keine Arbeitsplätze im Industrieland Deutschland gibt.

Dabei stellt der NE-Metallpräsident deutlich heraus, dass die NE-Metallindustrie ein zentraler und unverzichtbarer Bestandteil der industriellen Wertschöpfungskette ist, ohne den es keine Zukunftstechnologie und keinen Klimaschutz gibt. "Wir sind als energieintensive Industrie unverzichtbarer Klimaschützer und leisten unseren Beitrag zur Wertschöpfungsintensität Deutschlands", sagte Ulrich Grillo in Düsseldorf.

Der Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle unterstrich die Bedeutung einer sicheren Rohstoffversorgung für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland. Er warnte vor einem Bruch der industriellen Wertschöpfungskette, mit negativen Konsequenzen für Wachstum, Beschäftigung und nachhaltige Entwicklung in Deutschland und Europa, falls der Zugang zu Rohstoffen mangels einer strategischen Rohstoffpolitik erschwert wird.

Angefangen von Elektrofahrzeugen, Windrädern, Glasfasern, Kondensatoren, solarthermischen Kraftwerken, Displays, Implantaten oder Superlegierungen - Metalle werden überall gebraucht. Diese Marktchancen können unter fairen internationalen Wettbewerbsregeln genutzt werden. "Ohne Rohstoffversorgungssicherheit ist kein technologischer Klimaschutz, der auf Nichteisen-Metalle angewiesen ist, machbar", unterstrich Grillo die strategische Rolle der NE-Metalle.

Zur aktuellen Lage in der heterogenen NE-Metallbranche sagte Grillo: "Allmählich ist der Boden der Talsohle erreicht und das Ende des Tunnels in Sicht." Das erste Halbjahr 2009 habe Produktionseinbrüche in der NE-Metallerzeugung und den Halbzeugen von rund einem Drittel gegenüber dem Vorjahr mit sich gebracht. Das wurde von Umsatzeinbrüchen in einer ähnlichen Größenordnung begleitet. Die Umsatzentwicklung sei überlagert von volatilen Metallpreisen. Das im Durchschnitt niedrige Niveau der Metallnotierungen an der LME in London kam zu der rückläufigen Mengenentwicklung erschwerend hinzu.

Die Beschäftigtenzahl der NE-Metallindustrie ist zwischen den Jahren 2007 und 2008 gestiegen. "Das ist ein deutlicher Beleg für die stabilisierende Funktion der deutschen Industrie in der Krise", erklärte Ulrich Grillo. Der leichte Rückgang auf 110.000 Beschäftigte in der NE-Metallindustrie im ersten Halbjahr 2009 um 2,6 Prozent ist im Vergleich mit dem drastischen Produktionseinbruch moderat. Grillo erwartet ausgehend von einem niedrigen Niveau ein moderates einstelliges Wachstum für das nächste Jahr. Für das nächste Jahrzehnt sieht Grillo für die Branche eine deutlich positivere Entwicklung, die Steigerungen zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr erwarten lässt.

Die neue Bundesregierung im Blick betonte Grillo, dass es jetzt entscheidend sei, Wachstumskräfte zu stimulieren und politisch die richtigen Weichen zu stellen. Die bürgerlich-liberale Koalition besinne sich offensichtlich auf die Wurzeln der sozialen Marktwirtschaft. Es gehe nach einem gelungenen allgemeinen Krisenmanagement des Staates in der Krise, die Rollen von Staat und Unternehmern wieder neu zu sortieren. Festzuhalten sei, dass der Staat kein besserer Unternehmer ist. Der Staat solle sich darauf konzentrieren, zu ordnen und keinen Anspruch erheben, alles und jeden zu lenken.

Für den Familienunternehmer kommt es entscheidend darauf an, eine entsprechende Exit-Strategie zu entwickeln. "Wir müssen raus aus der Staatswirtschaft und den Subventionen und es darf keine weiteren Eingriffe in funktionierende Märkte geben", so Grillo wörtlich.

Quelle und Kontaktadresse:
WirtschaftsVereinigung Metalle - Hauptstadtbüro - Dirk Langolf, Pressesprecher Wallstr. 58/59, 10179 Berlin Telefon: (030) 726207100, Telefax: (030) 726207198

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