Pressemitteilung | Deutsche Kinderhilfe - Die ständige Kindervertretung e.V.

Nach Todesfall: Deutsche Kinderhilfe fordert erneut eine Pflicht zu Schutzimpfungen für Kinder / Laxe deutsche Impfpraxis verhindert Ausrottung der Masern und fordert Todesopfer

(Berlin) - Anlässlich des tragischen Todesfalles eines 13jährigen Kindes in Bad Salzuflen erneuert die Deutsche Kinderhilfe ihre Forderung nach Einführung einer Pflicht zu Schutzimpfungen. Kitas und Schulen dürfen nur Kinder aufnehmen, die einen Impfnachweis erbringen.

Die "liberale" Einstellung, die in Deutschland das Impfen unter Freiwilligkeit stellt, führt schon dazu, dass Deutschland im internationalen Vergleich schlecht abschneidet und das Ziel der WHO, die Masern - die alles andere als eine harmlose "Kinderkrankheit" sind - bis 2010 auszurotten, nicht erreicht hat.

Die Impfbereitschaft der Eltern in Deutschland ist ein großes Problem. Immer noch entscheiden sich zu wenig Eltern für eine Impfung ihrer Kinder. Dabei gehören Impfungen zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen für eine Vielzahl von Infektionskrankheiten. Ihre Förderung sollte ein vorrangiges Ziel der Gesundheitspolitik sein. Doch leider erreicht Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern nur unbefriedigende Durchimpfungsraten: Vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen bestehen wesentliche Impflücken.

Insbesondere die Erstimpfung, die bei Säuglingen zu einer Grundimmunisierung führt, darf nicht zu spät vorgenommen werden. Aber auch die Vernachlässigung der Folgeimpfungen kann fatale Folgen haben. Je älter ein Patient bei der Erkrankung ist, desto höher ist das Risiko für schwerwiegende Nachfolgeerkrankungen wie Gehirnhaut- oder Lungenentzündung. Diese Krankheiten können tödlich verlaufen.

"Der tragische aktuelle Fall eines toten Kindes widerlegt ideologische Impfgegner, Anthroposophen und Vertreter einer "natürlichen" Kinderheilkunde, die Masern als eine harmlose Kinderkrankheit abtun. Impfverweigerer gefährden nicht nur ihre eigenen Kinder, vielmehr gefährden sie auch andere Kinder, die im noch nicht impffähigen Alter von den ungeimpften Kindern angesteckt werden. Hier ist der Gesetzgeber in der Pflicht, Kinder zu schützen", so Georg Ehrmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe in Berlin.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Kinderhilfe e.V. Rolf Stöckel, Sprecher des Vorstandes Schiffbauer Damm 40, 10117 Berlin Telefon: (030) 24342940, Telefax: (030) 24342949

(cl)

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