Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Nach der Bundestagswahl: Neues Energiemarktdesign in Angriff nehmen / Offshore-Windenergie als zentralen Baustein der Energiewende stärken / BDEW kündigt konkrete Vorschläge zu Marktdesign und EEG-Reform an VDMA Power Systems fordert Strommarktdesign 2.0 und Vorschaltgesetz für die Offshore-Windenergie

(München) - "Die aktuelle wahlkampfgeprägte Energiedebatte darf nicht den Blick darauf verstellen, dass jede neue Bundesregierung - egal welcher Couleur - nach dem 22. September dringend notwendige energiepolitische Reformen in Angriff nehmen muss. Bund und Länder sind gemeinsam in der Verantwortung, das Gelingen des Projektes Energiewende in den Mittelpunkt ihrer Energiepolitik zu stellen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss schnellstmöglich reformiert werden, um den weitgehend ungesteuerten Zubau von Stromerzeugungsanlagen mit dem Netzausbau zu synchronisieren und die Kostenbelastung zu minimieren. Der Energiemarkt bedarf zudem einer Reform, die der unverzichtbaren Rolle der steuerbaren Kraftwerke für die Versorgungssicherheit im zukünftigen Energiesystem Rechnung trägt. Insbesondere die Offshore Windenergie kann zudem einen wichtigen Beitrag zur sicheren Stromversorgung leisten", betonten Thorsten Herdan, Geschäftsführer der VDMA Power Systems, und Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung auf dem "8. Deutschen Energiekongress" in München.

Hildegard Müller: "Der BDEW wird Ende September ein Konzept für eine tiefgreifende zweistufige Reform des EEG und einen konkreten Vorschlag für ein reformiertes Marktdesign - einen "Markt für gesicherte Leistung" - mit dem Fokus Versorgungs-sicherheit vorlegen. Schon jetzt lässt sich sagen, dass wir einen von den Energie-Vertrieben ausgehenden, dezentralen Leistungsmarkt als geeigneter ansehen als einen sehr stark regulierten und von politischen Eingriffen geprägten fokussierten oder zentralen Kapazitätsmarkt."

Thorsten Herdan bekräftigt: "Wir müssen das Marktdesign grundlegend reformieren, indem wir neue Strommarktprodukte schaffen und diese auch etablieren. Nur so erreichen wir ein funktionierendes Strommarktdesign 2.0." Der Offshore-Windenergie komme trotz der aktuellen Probleme und Verzögerungen eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende zu. Darin sind sich beide Verbände einig.

Zusätzlich schlägt der VDMA ein Vorschaltgesetz für Offshore-Windenergie vor. Thorsten Herdan betont: "Offshore-Wind ist eine eigene Industrie: Nach der Wahl muss es deshalb ein Vorschaltgesetz für Offshore-Windenergie geben - abgekoppelt von der EEG-Novelle. Ansonsten sind jenseits der laufenden ersten Ausbaustufe von zusammen knapp drei Gigawatt keine weiteren Investitionen möglich und die Offshore-Windindustrie fällt in ein tiefes Auftragsloch am wichtigen Heimatmarkt. Erklärtes Ziel muss darum sein, schnellstmöglich finale Investitionsentscheidungen zu ermöglichen. Darum brauchen wir für die nächste Ausbaustufe von etwa fünf Gigawatt ein EEG-Vorschaltgesetz auch um Kostensenkungen von etwa einem Drittel zu erreichen."

Hildegard Müller: "Offshore-Windparks erreichen bis zu 4.500 Volllaststunden im Jahr und tragen mit ihrem deutlich stetigeren Profil zur Versorgungssicherheit bei. Die Kombination aus On- und Offshore-Wind schafft eine bessere technologische Diversifizierung. Das trägt zur Verstetigung der Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien bei und führt daher zu einem verringerten Bedarf an teurer Speichertechnologie. Der BDEW ist der festen Überzeugung, dass eine effiziente Erreichung eines Anteils von 60, 70 oder 80 Prozent Erneuerbarer Energien am Brutto-Stromverbrauch nur mit Offshore-Windenergie möglich sein wird. Wir tun also gut daran, auch weiterhin auf Offshore zu setzen. Die erforderlichen Milliardeninvestitionen in diese Zukunftstechnologie benötigen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen - sowohl auf der Seite der Offshore-Windparks als auch bei der Netzanbindung."

Quelle und Kontaktadresse:
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Hauptgeschäftsstelle Jan Ulland, Stellv. Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(cl)

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