Pressemitteilung | AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V.

Nachwachsende Rohstoffe im Automobil Experten fordern Innovationen

(Frankfurt am Main) - Perspektiven für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe sind vorhanden, die Werkstoffe müssen jedoch durch Innovationen noch wettbewerbsfähiger werden. Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer eines Round-Table-Gesprächs mit Vertretern aus der Automobilindustrie und Zulieferern (Tier 1) im Februar in Hagenbach. Veranstaltet hatte das Treffen der Arbeitskreis "Naturfaserverstärkte Kunststoffe" in der AVK (Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V.)

Die aktuelle Klima- und Nachhaltigkeitsdiskussion könnte die Rahmenbedingungen für nachwachsende Rohstoffe verbessern. Dies gilt für Naturfasern als Verstärkungsfasern und Biopolymere als Matrixwerkstoff gleichermaßen. Während Naturfasern aber bereits dabei sind, sich ihr Marktsegment in der Automobilbranche zu erobern, ist hier für Biopolymere kurzfristig kein industrieller Einsatz zu erwarten.

Nachhaltigkeit (nachwachsende Rohstoffe, Ressourcenschonung) hat derzeit noch einen eher geringen Einfluss auf die Werkstoffauswahl. Ob naturfaserverstärkte Kunststoffe im Automobil zur Anwendung kommen, hängt heute in erster Linie von den Rohstoff- und Bauteilkosten, dem Bauteilgewicht sowie die Ver- und Bearbeitbarkeit nach etablierten Technologien wie Pressen und Kaschieren ab. In der Zukunft könnten Naturfasern als Designelement und Biopolymere als Matrixsystem an Bedeutung gewinnen, wofür globale Verfügbarkeit, die Verarbeitbarkeit durch Spritzgießen und gesetzliche Rahmenbedingungen, wie Vorgaben zur Reduktion der CO2-Emission, wichtige Kriterien sein dürften.

Großen Einfluss auf die Werkstoffauswahl hat das Designkonzept. Dass naturfaserverstärkte Kunststoffe Leichtbauwerkstoffe sind, verschafft ihnen diesbezüglich einen wichtigen Vorteil. Nach dem derzeitigen Stand der Technik lässt sich mit ihnen in den meisten Fällen auch zumindest Kostenneutralität erzielen. Deshalb bieten Tier 1-Zulieferer mittlerweile auch an, bereits in einer sehr frühen Phase Alternativen auf Basis nachwachsender Rohstoffe vorzustellen. Globale Verfügbarkeit von Naturfasern ist gewährleistet. Regionale Engpässe gibt es jedoch bei den Verarbeitungstechnologien, was den weltweiten Einsatz naturfaserverstärkter Kunststoffe erschwert.

Um auch den Einsatz von Biopolymeren voranzubringen, hat der Arbeitskreis "Naturfaserverstärkte Kunststoffe" einen Aktionsplan erstellt. Dieser sieht vor, dass der Arbeitskreis zunächst prüft, inwieweit ein entsprechend gefördertes Projekt initiiert werden kann. Außerdem prüft der Arbeitskreis die Möglichkeit der Erfassung von Kenndaten für die Bauteilsimulation, wie sie für Bauteile aus glasfaserverstärkten Kunststoffen schon heute möglich ist.

Quelle und Kontaktadresse:
AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Ursula Zarbock, Pressereferentin Am Hauptbahnhof 10, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2710770, Telefax: (069) 2710770

(el)

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