Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Natochannel.tv ist Propaganda in Reinform

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband rät Journalistinnen und Journalisten davon ab, Filmmaterial des neuen Nato-Fernsehkanals für ihre eigenen Berichte zu übernehmen. Natochannel.tv, das im Internet angebotene Fernsehprogramm des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses, genügt aus Sicht des DJV nicht den journalistischen Mindestanforderungen an Unabhängigkeit und Recherche. "Natochannel.tv ist PR mit der Haubitze", kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Der Informationsgehalt tendiert gegen Null. Stattdessen überwiegt Lobhudelei in eigener Sache."

Der DJV-Vorsitzende sieht insbesondere die Ankündigung von Natochannel.tv kritisch, den Medien Filmmaterial zur Ausstrahlung zur Verfügung zu stellen. Wenn es dazu käme, sei damit zu rechnen, dass die gelieferten Bilder einseitig über Erfolge und Einsätze der Nato berichteten und Kritik ausgeblendet werde. "Das ist mit dem Auftrag der Medien, kritisch und unabhängig zu berichten, nicht zu vereinbaren", sagte Konken. Er forderte die Nato auf, akkreditierte Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit zu unterstützen, statt ihnen Propagandafilme zu liefern.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) Hendrik Zörner, Pressesprecher, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Pressehaus 2107, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Telefax: (030) 7262792-13

(tr)

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