Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Naturschutz und Klimaschutz gehören zusammen Projekt zu „Klimawandel und Biodiversität“ gestartet

(Berlin/Göttingen) - Angesichts der aktuellen Debatte um wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz hat der NABU davor gewarnt, sich allein auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen zu konzentrieren. Dabei geraten oft die Auswirkungen auf Ökosysteme und Biodiversität ins Abseits, obwohl sie nicht weniger drastisch sind und auch mit Blick auf den Klimaschutz nicht vernachlässigt werden dürfen. Vor diesem Hintergrund hat der NABU heute (9. Februar 2007) das Projekt „Klimawandel und Biodiversität“ mit einer Auftaktkonferenz in Göttingen gestartet. Ziel des auf zwei Jahre angelegten Aufklärungsprojektes ist es, insbesondere die regional und lokal aktiven, ehrenamtlichen Naturschützer als Träger und Motor der lokalen Naturschutzarbeit gezielt für dieses Themenfeld zu sensibilisieren und auch in die Ausarbeitung von Strategien für den Naturschutz einzubinden. Zu diesem Zweck sind in den kommenden zwei Jahren u.a. bundesweit Workshops und Info-Kampagnen geplant.

Fragen nach der Spürbarkeit des Klimawandels, der Auswirkungen auf das Ökosystem und die Folgen für heimische Tiere und Pflanzen sowie die Einwanderung bzw. Abwanderung von Arten standen im Mittelpunkt des Treffens von Fachleuten aus Klimaforschung, Ökologie, Naturschutz und Kommunikation. Funktionierende Ökosysteme spielen eine wichtige Rolle im Klimageschehen und können einen bedeutenden Beitrag als Senken für Kohlendioxid leisten, so die Schlussfolgerung der Experten. „Solange Wälder massiv gerodet, Feuchtgebiete trockengelegt und immer eintönigere Landschaften gefördert werden, ist die Möglichkeit, Kohlendioxid zu speichern erheblich eingeschränkt“, sagte Jörg-Andreas Krüger, NABU-Fachbereichsleiter Naturschutz. Trockengelegte Moore und schwindende Wälder setzten mehr Treibhausgase frei und beschleunigten den Klimawandel sogar. Dieser Zusammenhang lasse sich nur durchbrechen, wenn aktiver Naturschutz auch fester Bestandteil einer Klimaschutz-Strategie werde.

„25 Prozent der weltweiten Treibhausgasbelastung stammen inzwischen aus der Abholzung von Wäldern oder werden durch eine falsche Landnutzung freigesetzt. Naturschutz ist damit ein herausragender Beitrag zum Klimaschutz. Die Folgen des Klimawandels, der schon heute Realität ist, werden nur mit intakten, noch anpassungsfähigen Ökosystemen beherrschbar sein“, so Krüger.

Das Projekt „Klimawandel und Biodiversität“ wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Kathrin Klinkusch, Pressesprecherin Herbert-Rabius-Str. 26, 53225 Bonn Telefon: (0228) 4036-0, Telefax: (0228) 4036-200

(tr)

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